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Landwirtschaft

Stallpflicht wegen Vogelgrippe

Nachdem in Tschechien bereits hunderttausende Tiere wegen eines Ausbruchs der Vogelgrippe getötet werden mussten, werden nun auch in Österreich Maßnahmen ergriffen. Ein Großteil Oberösterreichs gilt als Risikogebiet.

Seit Jahresende wurden bei mehreren Wildvögeln in Wien und Niederösterreich (Bezirke Gmünd und Melk) Fälle der Geflügelpest (Aviäre Influenza, HPAI) festgestellt. Es handelte sich in allen Fällen um den Subtyp H5N1, der bei Vögeln hochpathogen (stark krankmachend) ist. In Oberösterreich sind bisher laut Angaben des Landes keine Fälle bekannt.

Die Vogelgrippe ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für das Virus sind Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten.

Große Teile Oberösterreichs Risikogebiet

In den Regionen, die bereits jetzt als „Gebiete mit erhöhtem Geflügelpestrisiko“ ausgewiesen sind, muss Geflügel ab der kommenden Woche bis auf weiteres in geschlossenen – zumindest überdachten – Stallungen gehalten werden. Diese Stallpflicht gilt für alle Betriebe und Hobbyhaltungen, die 50 und mehr Tiere halten. Eine entsprechende Novelle der Geflügelpest-Verordnung des Gesundheitsministeriums soll in den kommenden Tagen erlassen werden. Laut einer Karte der AGES ist ein großer Teil Oberösterreichs ein derartiges Risikogebiet.

AGES Risikogebiete Vogelgrippe Geflügelpest
AGES

Oberösterreichs Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) betont im Interview mit dem ORF Oberösterreich, es sei „ganz wichtig, wenn jemand in der freien Natur tote Vögel findet, diese Tiere auf keinen Fall zu berühren und am Fundort liegenzulassen. Dann sollte man sofort den Amtstierarzt oder die Bezirkshauptmannschaft informieren, damit die Tiere entsprechend verbracht und untersucht werden können“.

Für Konsumentinnen und Konsumenten bestehe keine Gefahr, weil eine Übertragung über Lebensmittel ausgeschlossen sei. Für die Vogelarten sei die Vogelgrippe aber äußerst ansteckend, betont Michaela Langer-Weninger. Daher müssten die Tiere geschützt werden.