illegale Böller
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Chronik

Strengere Böller-Kontrollen gefordert

Nach den schweren Unfällen zu Silvester mit Feuerwerkskörpern wie Kugelbomben, fordern Branchenvertreter strengere Kontrollen der Polizei. Die Exekutive wiederum verweist auf Rekordaufgriffe an Pyrotechnik.

Ein toter 18-Jähriger und mehrere Schwerverletzte, die sich teilweise nach wie vor in Lebensgefahr befinden – das ist die Bilanz nach Unfällen mit Kugelbomben zu Silvester in Ober- und Niederösterreich. Die meisten Kugelbomben werden in Tschechien gekauft, in Österreich ist nicht nur der Verkauf sondern auch die Handhabung für Laien verboten. Angesichts dessen fordert der Sprecher des österreichischen Pyrotechnikhandels, Rudolf Jost, stärkere Kontrollen an den Grenzübergängen.

Schmuggelfahrten im Herbst

Die Kontrollen müssten wesentlich früher starten, sagt Jost. Wenn die Schwerpunktkontrollen im Dezember kurz vor Weihnachten stattfinden, dann sei ein Großteil der geschmuggelten Böller längst über die Grenze gebracht. Auch bei Käufern habe sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Chance erwischt zu werden, vor Silvester steige. Vielfach würde deshalb schon im Oktober Pyrotechnik in Tschechien gekauft.

„Ganzjährig Kontrollen“

Der Sprengstoff-Experte der Polizei in Oberösterreich, Markus Kreilmeier, verweist auf Kontrollen über das ganze Jahr. Im Dezember komme es zwar zu Schwerpunktkontrollen, kontrolliert werde aber auch in den übrigen Monaten, wenn auch nicht im selben Ausmaß. Insgesamt wurden an den Grenzübergängen zu Tschechien im Dezember mehr als 600 Kilogramm nicht erlaubter Feuerwerkskörper von der oberösterreichischen Polizei sichergestellt. Darin sind etwas mehr als 40 Kilogramm reiner Sprengstoff enthalten. Die Polizei spricht von einer Rekordmenge, die bei den Fahrzeugkontrollen abgenommen wurde.