Bestatter mit Sarg
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Chronik

Ungewöhnlich viele Begräbnisse im Dezember

Schon im November gab es in Österreich eine Übersterblichkeit. Im Dezember hat sich dieser negative Trend fortgesetzt – sagen zumindest die heimischen Bestatter, auch wenn noch keine offizielle Statistik vorliegt. Für einen Linzer Bestattungsunternehmer war dieser Dezember sogar der arbeitsreichste Monat der letzten 15 Jahre.

Gestorben wird immer – aber nie so häufig wie in diesem Dezember, so Martin Dobretsberger, Bestattungsunternehmer aus Linz: „Das ist ungewöhnlich im Mehrjahresvergleich. Es hängt auch sicher damit zusammen, dass Grippe- und Covidwelle zusammengefallen sind.“

„Noch nie dagewesener Monat“

Ähnliches hört Dobretsberger, der auch Innungsmeister der oberösterreichischen Bestatter ist, von seinen Kollegen: „Die Rückfragen bei einzelnen Bestattern haben schon ergeben, dass der Dezember ein sehr, sehr starker und noch nie dagewesener Monat war.“

Beruf zugleich Berufung

An praktisch jedem einzelnen Tag musste der Bestatter ausrücken, um entweder Verstorbene abzuholen oder Angehörige für den letzten Gang vorzubereiten. Für ihn sei das kein Problem, denn für den 42-Jährigen sei der Beruf zugleich Berufung, so Dobretsberger: „Die Angehörigen oder die Trauernden haben Vorrang. Es ist wichtig, dass man sich Zeit für sie nimmt. Und das tun die Bestatter, weil sie es gern machen.“ Das gilt auch während der Weihnachtsfeiertage. Da war der Familienvater – zumindest gefühlt – häufiger am Friedhof als zuhause.