Stefan Kaineder, Daniela Durstberger, Markus Altenhofer, Julia Breitwieder
Land OÖ/Werner Dedl
Land OÖ/Werner Dedl
Umwelt

Bilanz: Ein Jahr Mehrweg-Pflicht bei Festen

Mit Beginn dieses Jahres trat in Oberösterreich das verpflichtende Mehrweggebot bei Veranstaltungen ab einer Größe von 300 Personen in Kraft. Mit Unterstützung vom Land ist der Einsatz von wiederverwertbaren Bechern und Geschirr inzwischen bei vielen Festen selbstverständlich.

Mehr als 140.000 wiederverwendbare, aus recyceltem Plastik hergestellte Becher haben Bezirksabfallverbände und Städte angeschafft. Vereine können die Becher kaufen oder mieten, zog Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) am Montag Bilanz der Novelle des oö. Abfallwirtschaftsgesetzes.

14.000 Tonnen Kunststoffmüll pro Jahr im Restmüll

14.000 Tonnen Kunststoffverpackungen würden pro Jahr in Oberösterreich im Restmüll landen oder in der Natur „entsorgt“ werden, hielt der Landesrat fest. Dieser Müllberg müsse schrumpfen, „Wiederverwertung statt Wegwerfen“ laute daher für ihn die Devise – auch beim Feiern. Bis in Oberösterreich eine gewisse Grundausstattung an Mehrwegbechern vorhanden sei, finanziert das Land den Ankauf zu 50 Prozent, was durchschnittlich 25 Cent pro Gefäß ausmacht. Die Becher gibt es mit 0,5, 0,3 oder 0,2 Liter Fassungsvermögen. Auch Speisen durften heuer nur mehr auf Mehrweggeschirr und mit -Besteck serviert werden. Dafür gebe es entsprechende Geschirrmobile, meinte Kaineder.

Im Fall auch umweltfreundliche Einwegalternativen

Sollte aus Sicherheitsgründen Porzellan oder Metallbesteck nicht in Frage kommen, seien umweltfreundliche Einwegalternativen aus Pappe, Karton oder Holz zulässig, erläuterte der Leiter der Abfallwirtschaft beim Land, Markus Altenhofer. An der Gesetzesnovelle habe man sich am Bundesland Salzburg orientiert. Ansonsten gebe es nur noch in Wien derartige Mehrwegvorgaben. Altenhofers Abteilung hat heuer auch 80 Abfallkonzepte von Großveranstaltungen inhaltlich geprüft. Diese sind vorgeschrieben, wenn mehr als 2.500 Gäste erwartet werden.

Für viele Veranstalter ist „Mehrweg“ bereits normal

Das allgemeine Fazit nach fast einem Jahr: Für viele Veranstalter sei der Einsatz von Mehrweg „vor allem bei der Getränkeausgabe bereits selbstverständlich“. Trotz der Pflicht zu Mehrweg gibt es aber nicht nur Green-Events in Oberösterreich. Brauchtumsveranstaltungen wie etwa derzeit die Weihnachtsmärkte, aber auch Messen und Märkte sind von dieser Pflicht (noch) ausgenommen.