Verliehen wurde die Auszeichnung vom schwedischen König. Mats Larsson vom Nobelkomitee für Physik der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, würdigte die Physik-Preisträger. Er erinnerte daran, dass für den österreichischen Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger die Verschränkung „das charakteristische Merkmal der Quantenmechanik“ war. Zeilinger und sein Team hätten gezeigt, wie das schwer fassbare Konzept der Quantenverschränkung nützlich sein kann.
Kreis in Österreich begonnen und in Österreich geschlossen
Dies sei ein riesiger Sprung von Zeilingers österreichischem Vorgänger Schrödinger gewesen, und es sei bemerkenswert, wie der Kreis in Österreich begann und in Österreich geschlossen wurde, so Larsson. Damit habe „die zweite Quantenrevolution begonnen“.
Dreimalige Verbeugung
Nachdem sie die Urkunde und Medaillen bekommen haben, schüttelten die Preisträger dem König die Hand und verbeugten sich drei Mal: einmal Richtung König, dann Richtung Akademie und schließlich Richtung Publikum.
Oberösterreich sei stolz auf seinen brillanten Wissenschaftler, gratuliert ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer im Namen des Landes Oberösterreich. Zeilinger sei nicht nur ein absoluter Pionier in der Wissenschaft, sondern auch ein philosophischer Vordenker und ein großer Förderer im Bildungsbereich, betonte der Landeshauptmann.
„Mr. Beam“
Experimente mit verschränkten Photonen, also mit kleinen Lichtteilchen, haben Zeilinger bekannt gemacht. Er konnte nachweisen, dass Quantenteilchen imstande sind, Informationen zu teleportieren, also ohne Energie zu übertragen. Das hat Zeilinger den Spitznamen „Mr. Beam“ eingebracht.
„Man muss seinen Spinnereien folgen“
Ein Anwendungsgebiet könne beispielsweise die Quanten-Kryptografie sein – also die Verschlüsselung von Nachrichten. Man muss seiner Intuition und seinen Spinnereien folgen, hat Zeilinger einige Zeit vor der Nobelpreisverleihung gesagt – und sich bei allen bedankt, die ihn am Weg dorthin unterstützt haben.
Immer wieder hatte er Angebote, ins Ausland zu gehen, um seine Forschung zu betreiben. Er sei aber bewusst in Österreich geblieben, wie er im ORF-Gespräch sagte:
In Ried im Innkreis geboren
Der 77-jährige Zeilinger lebt und lehrt in Wien. Geboren ist er in Ried im Innkreis. Dort will man auch eine Schule nach dem nunmehrigen Nobelpreisträger benennen. Auch eine Feier für Zeilinger, der nach wie vor Familie in Ried hat, ist geplant. Zeilinger hat den Physik-Nobelpreis mit zwei Kollegen erhalten, einem Franzosen und einem US-Amerikaner. Der Nobel-Preis ist mit mehr als 900.000 Euro dotiert.