Christine Haberlander
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Politik

1,2 Milliarden für Gesundheitsbereich

Bei 1,2 Milliarden Euro liegt das Budget des Gesundheitsressort des Landes im kommenden Jahr. Laut Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) wird das Geld vor allem für den Erhalt und Ausbau der Krankenanstalten verwendet.

Sowohl Haberlander als auch Karl Lehner und Peter Ausweger, die Geschäftsführer der OÖ. Gesundheitsholding bzw. der Oö. Ordensspitäler-Koordinations-GmbH, betonten bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag, dass der Versorgungsauftrag mit dem Budget erfüllt werden könne. 2023 werde um zehn Prozent mehr Personal eingestellt, so Lehner. Ein besonderer Schwerpunkt liege auf der Ausbildung, um dem Personalmangel – bei gegenwärtig 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – zu begegnen. Mit 600 Schülerinnen und Schülern seien es derzeit so viele wie nie, so Lehner.

Bonussystem für Sozialversicherung

Um die Spitäler zu entlasten, werde in Primärversorgungseinheiten investiert und in Projekte wie „Wo bin ich richtig?“, damit auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ausreichend frequentiert werden. Dazu regte Haberlander an, über die Sozialversicherung nachzudenken. „Ein Bonussystem zu überlegen für ganz Österreich hielte ich für sinnvoll“, plädierte sie dafür „die Gesundheit in den Mittelpunkt des Tuns“ zu stellen. Gesundheitsdirektor Jakob Hochgerner meinte, die tägliche Bewegung solle so selbstverständlich werden wie Zähneputzen.

Haberlander betonte, dass auch Medikamente teurer geworden seien und sich in Oberösterreich nicht die Frage stelle, ob man besonders teure Arzneien anschaffe. „Da wird nicht diskutiert, ob die Sozialversicherung zuständig ist oder das Land.“ Auch die älter werdende Bevölkerung schlage sich in Leistungen nieder, etwa im Zusammenhang mit Hüftprothesen und Grauem Star.

Neue Bauprojekte

Bauliche Großprojekte sind unter anderem der neue Kinderbettentrakt im Kepler Uniklinikum (KUK), der Masterplan inkl. OP-Neubau bei den Barmherzigen Schwestern in Linz und ein Neubau im KH Braunau.

SPÖ: Jahrelang verfehlte Personalpolitik

Der dritte Landtagspräsident Peter Binder fordert den Einsatz des Rekord-Gesundheitsbudgets zum Abbau von Rekord-Wartezeiten auf Operationen. Die Zahl der abgesagten Operationen habe sich im Jahre 2021 gegenüber 2019 verdreifacht, was für Binder ein „Armutszeugnis für die Oö. Landesregierung und Ergebnis einer jahrelang verfehlten Personalpolitik“ ist.

NEOS wollen mehr Prävention

Der Fokus im kippenden Gesundheitssystem müsse endlich auf Gesundheitsprävention gelegt werden, anstatt die Symptome immer erst Nachhinein zu behandeln, meinen NEOS in einer Aussendung am Mittwochnachmittag. Auch bei der Attraktivierung der Arbeit in unseren Spitälern gehe kaum was weiter, wird kritisiert. Gefordert werden nachhaltige Modelle und Pläne wie man Stellen nachhaltig besetzt und Personal hält sowie eine Optimierung der Kassenverträge.