Chronik

Integrationspreis für Flüchtlingshelfer

Gemeinden streiten seit mehreren Wochen über die Unterbringung von Asylwerbern, der Widerstand von Einwohnern und Lokalpolitik ist groß. Eine Gemeinde im Bezirk Schärding hat es allerdings geschafft, diese Angst zu überwinden. Eine Gruppe freiwilliger Helferinnen hat für ihre Arbeit einen Integrationspreis des Landes bekommen.

Zehn Asylwerber aus Syrien wurden im Jänner dieses Jahres in Riedau in einem Privathaus untergebracht, trotz Protesten der Einwohner. Mittlerweile hat sich die Stimmung in der rund 2.000 Einwohner-Gemeinde aber gedreht, so Bürgermeister Markus Hansbauer. Und das obwohl aktuell statt wie anfangs zehn jetzt 18 Männer aus Syrien in der Unterkunft wohnen: „Man spürt sie eigentlich kaum. Fallweise sehen wir sie im Ort, wir haben sie auch bisserl gemeinnützig angestellt. Die größten Ängste sind eigentlich verflogen.“

Das ist unter anderem 20 freiwilligen Helfer und Helferinnen aus dem Ort zu verdanken. Sie kümmern sich täglich um die jungen Syrer, lernen mit ihnen Deutsch oder unterstützen sie im Alltag. Katharina Donnerbauer hat die Gruppe zusammengebracht: „Die Aktion hat während der Corona-Zeit stattgefunden, da hat keine Informationsveranstaltung stattfinden können. Wir haben dann in der Kirche eine Versammlung gemacht und die Bewohner eingeladen.“ Einer der Gründe, warum die Integration in Riedau so gut funktioniert hat, sei auch die vergleichsweise geringe Zahl an Asylwerbern im Ort, so der Bürgermeister. Ein Patentmittel für den richtigen Umgang habe er aber nicht.