Landhaus, Sitz des Landtags
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Politik

Heftige Klimapolitik-Debatte im Landtag

Wie soll Oberösterreich in der Klimapolitik weiter vorgehen? Diese Frage hat am Donnerstag im Landtag für heftige Debatten gesorgt. Die einen kritisieren Untätigkeit, die anderen fühlen sich zu Unrecht angegriffen.

Beim Thema Klimawandel wurde es am Donnerstag im Landhaus hitzig. Die Grünen forderten, die Energiewende zu beschleunigen. Das Problem werde noch immer nicht erkannt, kritisierte Klubobmann Severin Mayr: „In Linz wird es in Zukunft an heißen Sommertagen heißer sein als es heute in Madrid der Fall ist. In Verbindung mit der durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit in der EU ist das selbst für gesunde Menschen eine tödliche Gefahr.“

SPÖ: „Bei Windkraft viel zu langsam“

Rückenwind kam von der SPÖ. Es gehe darum, den Industriestandort Oberösterreich neu aufzustellen und das gehe, zum Beispiel bei der Windkraft, viel zu langsam, so der SPÖ-Abgeordnete Thomas Antlinger: „Wir sind in Oberösterreich in der absurden Situation, dass in den letzten sechs Jahren nur ein neues Windrad gebaut und in Betrieb genommen wurde.“

ÖVP: „Windkraft in Teilen unseres Landes Blödsinn“

Immer wieder kam es zu emotionalen Wortgefechten. Unter anderem zwischen dem grünen Landesrat Stefan Kaineder und ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel. Dörfel: „Herr Landesrat, bitte, ich halte die Windräder nicht für ein Zeichen der Freiheit, sondern in gewissen Teilen unseres Landes für einen Blödsinn. Aber wenn Ihr ohne Rücksicht auf Verluste Windräder aufstellen wollt, dann muss ich sagen: Schützt die Natur vor den Grünen.“

FPÖ: „Windkraft als grüne Science-Fiction“

Die Windkraft im großen Stil auszubauen sei „grüne Science-Fiction“, kritisierte David Schießl von den Freiheitlichen. Oberösterreich sei bereits auf einem guten Weg und er lasse sich das nicht schlechtreden: „Das macht mich traurig, muss ich ganz ehrlich sagen. Denn wer gibt euch das Recht, Energiepioniere und Innovationen immer wieder schlechtzureden hier im Haus?“

NEOS: „Dürfen uns nicht zurücklehnen“

Und auch beim Thema Lehre wurde heftig debattiert. NEOS forderte ein Maßnahmenpaket, um die Lehre attraktiver zu werden. Klubobmann Felix Eypeltauer: „Da haben wir als Landespolitik Hausaufgaben, und wir dürfen uns nicht zurücklehnen. Aktuell haben wir 2.300 offene Lehrstellen in Oberösterreich, und über 540 junge Leute suchen die passende Lehrstelle.“

MFG: „Kratzt nur an der Oberfläche“

Kritik kam von MFG, das kratze nur an der Oberfläche, so die MFG-Abgeordnete Dagmar Häusler: „In erster Linie sehe ich das als politische Positionierung, um hier den jungen Menschen die NEOS nahe bringen zu können.“

Schon am frühen Nachmittag war absehbar, dass die Landtagssitzung wohl ein Marathon wird. Manche rechneten mit einem Ende erst gegen 22.00 Uhr.