Klima-Aktivisten blockierten Fahrbahnen
Team Fotokerschi
Team Fotokerschi

Klimaaktivisten blockierten Fahrbahn

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben entgegen anderslautenden Ankündigungen am Samstag doch noch eine Straße in Linz blockiert: die Waldeggstraße beim Hauptbahnhof in Richtung Innenstadt.

Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Extinction Rebellion“ hatten Samstagmittag geplante Aktionen in Linz kurzfristig abgesagt, am späten Nachmittag aber doch die Waldeggstraße stadteinwärts blockiert, um den „sofortigen Baustopp der klimaschädlichen Autobahn A26“, die dort entstehen soll, zu fordern. Fünf Personen saßen auf der Fahrbahn, etwa 20 weitere waren an der um 18.00 Uhr noch andauernden Aktion beteiligt, berichtete die Polizei.

Umleitung und weitere kurze Sperren

Der von der Mühlkreis-Autobahn kommende Verkehr wurde Samstagabend umgeleitet. Bereits am Vormittag hatten die Aktivisten die Humboldt- und Dinghoferstraße kurz gesperrt und mit Transparenten auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. Weitere Störaktionen in Bahnhofsnähe zu Mittag wurden abgesagt. Als Grund nannten sie gegenüber der APA die extreme Alarmbereitschaft und Präsenz der Polizei. Vonseiten der Exekutive hieß es, dass es am Vormittag zu mehreren Identitätsfeststellungen gekommen sei, und Beamten in der Stadt präsent gewesen seien.

Aktionen gegen „Westring“ gerichtet

Die Aktionen seien gegen den Bau der A26 („Westring“) und die damit verbundene klimaschädliche Politik der Landes- und Bundesregierung gerichtet, so die Klimaaktivisten. An den Blockadeorten in Bahnhofsnähe werde mit der A26 der Verkehr stark zunehmen und damit auch Staus, Lärm, Abgase und Unfälle. Die Asfinag gehe von 30.000 zusätzlichen Autofahrten pro Tag aus, hieß es in einer Presseaussendung der Organisation. Dabei hätten Experten ausgerechnet, dass allein in Linz 150.000 Autofahrten pro Tag weniger stattfinden müssen, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen.

Es gehe den Klimaaktivisten darum, die Menschen und die Politik wachzurütteln. Gewaltfreiheit habe Priorität, nichts und niemand solle zu Schaden kommen, äußerten sie sich gegenüber der APA.

Forderung: Geld für Klimaschutz statt Straßenprojekte

„Fossile Megaprojekte mitten in der Klimakrise bauen zu wollen, zeugt von komplettem Realitätsverlust. Nach dem Dürresommer und dem heißesten Oktober seit Messbeginn muss allen klar sein, dass wir unser Steuergeld dringend in Klimaschutz und die Erhaltung unserer Ökosysteme stecken müssen, anstatt es für noch mehr Beton, Tunnel und Asphalt hinauszuwerfen“, so eine Presseaussendung der Organisation.

FPÖ: "Kriminelle Klima-Moralapostel“

Der Sicherheitssprecher und Landesparteisekretär der oberösterreichischen FPÖ, Michael Gruber, spricht von „Demo-Touristen“. Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut, so Gruber, es dürfe aber keinesfalls von „kriminellen Klima-Moralaposteln“ ausgereizt werden. Der Landtagsabgeordnete fordert vom Justizministerium, umgehend die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, damit mutwillige Straßenblockaden empfindlich bestraft werden können.