Fest steht bereits, dass die Erstregistrierungsstelle bei der feuerpolizeilichen Überprüfung durchgefallen ist, bestätigt der Welser Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ) dem Team von ORF Oberösterreich. Derzeit ist die Rede von 170 Flüchtlingen, Platz sei für 100, daher wurden Container aufgestellt. Eigentlich sollten die Flüchtlinge nach der Registrierung in ein Quartier gebracht werden, es gebe aber zu wenige.
Als Konsequenz aus der feuerpolizeilichen Beschau wurde ein mündlicher Bescheid erlassen, dass sich ab sofort nur mehr bis zu 100 Personen in dem Gebäude aufhalten dürfen. Zur Entlastung würden nun Menschen nach St. Georgen im Attergau – hier stehen allerdings bereits aus Platzmangel Zelte – und nach Tirol verlegt, so Kroiß, das sei aber Sache des Innenministeriums bzw. der Bundesbetreuungsagentur.
Diphtherie und Krätze
Laut dem für Gesundheit zuständigen Vizebürgermeister Klaus Schinninger (SPÖ) hat die Amtsärztin um die zehn Diphtherie-Fälle bestätigt, zudem gebe es Krätze. Laut Schinninger habe es daher kurzerhand eine Impf-Aktion der betroffenen Flüchtlinge und der Polizisten gegeben, die mit den Flüchtlingen in Kontakt gekommen sind. Diphterie ist eine Infektionskrankheit, die die Atemwege befällt und mit Antibiotika behandelbar ist.

Schließung steht im Raum
Derzeit wird die Registrierungsstelle gesundheitsrechtlich überprüft. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) will sie bei Mängel schließen, laut Vizebürgermeister Schinninger (SPÖ) wird es in diesem Fall jedoch jedenfalls eine Übergangsfrist geben, in der Missstände behoben werden könnten. Was mit den Flüchtlingen bei einer Schließung passiert, ist unklar.
Frankenburg soll ebenfalls zu viele Flüchtlinge haben
Auch die Marktgemeinde Frankenburg wehrte sich am Montag gegen ihrer Ansicht nach zu viele Asylwerber. In der Bundesbetreuungsstelle in einer Frankenburger Fabrikshalle seien „trotz hoher Fluktuation durchwegs 300 Asylwerber untergebracht“, hieß es in einer Aussendung. Der rund 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Bezirk Vöcklabruck seien maximal 100 zuzumuten, finden ihre Vertreter im Gemeinderat. Daher wurde nun eine Petition ins Leben gerufen.