Acht Prozent aller Straßenverkehrsunfälle mit verletzten Personen in Österreich waren im ersten Halbjahr 2022 Alkoholunfälle, das gibt die Statistik Austria bekannt. Es handle sich um den höchsten Anteil an Alkoholunfällen in einem ersten Halbjahr seit Beginn der digitalen Erfassung im Jahr 1992, wie es heißt.
Großer Andrang bei Anlaufstellen für Alkoholkranke
Die Anlaufstellen für Alkoholkranke seien nach wie vor überfüllt, so Kurosch Yazdi-Zorn von pro mente Oberösterreich. Er geht auch davon aus, dass die Zahl der Betroffenen vorerst nicht zurückgehen dürfte. Es sei grundsätzlich so, dass sehr viele Menschen Alkohol konsumieren würden, um Stress zu bewältigen, so Yazdi-Zorn im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Dieser Stress steige in Zeiten allgemeiner Verunsicherung an und damit auch der Alkoholkonsum.
Viele Rückfälle während der Pandemie
Aus den ersten Jahren der Pandemie lasse sich bereits sicher sagen, dass es bei Menschen, die in dieser Zeit besonders unter Einsamkeit gelitten haben, häufiger zu Rückfällen gekommen sei, wenn es schon im Vorfeld Alkoholprobleme gegeben hatte.
Alkoholproblem nicht mehr im Fokus
Ein weiteres Problem für den Suchtexperten ist die aktuell sehr häufige Diskussion über Drogen wie Cannabis. Dadurch sei das Alkoholproblem etwas aus dem gesellschaftlichen Fokus gerückt.
Hilfsangebote
Sollten Sie oder jemand in ihrem Umfeld Hilfe brauchen, können Sie sich zum Beispiel bei pro mente oder der Alkoholberatung des Landes Oberösterreich melden.