Stadtansicht von Linz
ORF.at/Dominique Hammer
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Chronik

Trendwende: Mehr Zuzüge nach Linz

Bei der Linzer „Wanderungsbilanz“ zeichnet sich eine Trendwende ab: nachdem jahrelang die Zahl der Abwanderungen stärker als die Zahl der Zuzüge gestiegen ist, war das im vergangenen Jahr anders – wobei das Plus vor allem auf den Zuzug von Ausländerinnen und Ausländern zurückzuführen ist.

Lange Zeit ist es bergab gegangen: zwar verzeichnete Linz Jahr für Jahr noch einen Wanderungsgewinn, also mehr Zuzüge als Abwanderungen – doch diese Zahl wurde immer kleiner und lag 2020 bei gerade einmal 18 Personen. 2021 ist dieser Einbruch mit einem Plus von 883 Personen überwunden worden, wie die Linzer Stadtforschung nun in einem Bericht feststellt.

Zuzug macht Landeshauptstadt jünger

Betrachtet man den Wert genauer, so zeigt sich, dass das Plus vor allem auf den Zuzug von mehr als 2.200 Ausländerinnen und Ausländern zurückzuführen ist. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft um knapp 1.400 – weil von diesen mehr weg- als zuzogen.

Die Gemeinden, in die die meisten ehemaligen Linzer Bewohner abwanderten, liegen übrigens im nahen Umfeld: Leonding, Engerwitzdorf und St. Florian. All diese Wanderungsbewegungen machen die Landeshauptstadt jünger: die neu Zugezogenen stammen vor allem aus der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen.

Bürgermeister will Programm für gezielte Zuwanderung

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) warnt aber, dass selbst die steigende Bevölkerungszahl den drohenden Arbeitskräftemangel in der Landeshauptstadt nicht abdecken könne. Er tritt für ein bundesweites Aktionsprogramm ein, das die gezielte Zuwanderung von Arbeitskräften aus Nicht-EU-Ländern vorsieht. Diesen sollten in einem Teil der Arbeitszeit Integrationsmaßnahmen wie zum Beispiel Sprachkurse vorgeschrieben werden. Später hätten sie dafür die Möglichkeit, ihre Familie nachzuholen.