Die Grenzen zwischen der analogen und der digitalen Welt verschwimmen jedenfalls zunehmend. Wir bewegen uns täglich in Parallelwelten. Aber nicht in einer, sondern in vielen verschiedenen Welten. Niemand weiß, wohin die digitale Transformation genau geht. Erst formen wir unsere Technologien, dann formen sie uns. Menschelt es in Zukunft noch?
Das sind Themen, mit denen man sich in Wilhering von Freitag bis Sonntag auseinandersetzte. Die Initiative „Humanismus Wilhering“ möchte Brücken bauen und gemeinsame Wege finden.
Chris Müller, Künstlerischer Direktor der Tabakfabrik Linz, sagt: „Also die Vision liegt ganz klar vor uns, nämlich das Humane im Digitalen nicht zu verlieren, in machen Teilen oder Branchen wieder zurück zu erkämpfen, dass das Digitale nur dem Menschen dient und dem Leben dient und dem besseren Leben dient und keine Schattenseiten hat.“
Entscheidend wird sein, was wir daraus machen, meint Diözesanbischof Manfred Scheuer. Es gehe ja letztlich um das Menschsein, um ein gelingendes, gutes Leben.
Wilhering als Standort
Abt Reinhold Dessl erklärt, warum Wilhering ein guter Ort für solche Diskussionen ist: „Wir haben eine mehr als 875-jährige Tradition als Stift Wilhering, als Ort der Spiritualität, der Kultur und der Bildung. Und es steht uns gut an, hier eine Plattform zu bilden, wo man sich auch mit drängenden Menschheitsfragen beschäftigt und gemeinsam nach Lösungen sucht.“
Harald Katzmair, Gründer des Forschungszentrum FASresearch, sorgt sich um die Zukunft. Er sagt, dass die Digitalisierung dazu führt, dass wir uns von der Wirklichkeit entkoppeln. Also, dass wir in Scheinwelten leben.