Linzer Landhaus im Sonnenschein, die Bäume davor haben grüne Blätter
ORF.at/Roland Winkler
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Politik

Tirol-Wahl: Reaktionen aus Oberösterreich

Die Landtagswahl in Tirol hat die von vielen erwarteten herben Verluste für die ÖVP gebracht. Sie bleibt zwar stimmenstärkste Partei, verliert aber fast zehn Prozentpunkte und landet im vorläufigen Endergebnis bei 34,71 Prozent. Der ORF Oberösterreich hat die Spitzen der Parteien in OÖ zum Ergebnis befragt.

ÖVP-Landesobmann Thomas Stelzer ließ sich durch Geschäftsführer Florian Hiegelsberger vertreten, laut ihm habe die Wahl vor einem schweren Hintergrund stattgefunden. „Der Verlust für die Tiroler-Volkspartei ist natürlich sehr schmerzlich. Sie sind aber dennoch als Erster über die Ziellinie gegangen, und sind klar Erster geworden“, so Hiegelsberger.

Haimbuchner: „Wieder keine Änderung“

Auf dem zweiten Platz landet die FPÖ in Tirol. 18,84 Prozent sind ein Plus von über 3,3 Prozentpunkten. FPÖ-Oberösterreich-Obmann Manfred Haimbuchner sagt zu einer Regierungsbeteiligung der Tiroler Freiheitlichen: „Was das dann in der Realität wirklich bedeutet, wird man sehen. Ich persönlich gehe davon aus, ich bin einfach ein Realist, dass sich die ÖVP mit anderen zusammenraufen wird, und es wird dann halt wieder keine Änderung geben“, so Haimbuchner

Lindner: „Vertrauensverlust in ÖVP deutlich geworden“

Drittstärkste Partei nach Stimmen ist die SPÖ, mit 17,48 Prozent, ein kleines Plus von rund 0,2 Prozentpunkten. Der geschäftsführende Landeschef in Oberösterreich, Michael Lindner sagt dazu: „Deutlich wird schon der riesige Vertrauensverlust in die ÖVP. Das ist schon ein Zeichen, dass die Menschen nicht mehr das Gefühl haben, dass die ÖVP jetzt aktuell die richtige Politik für die Mehrheit der Menschen macht“, so Lindner.

Kaineder: „Stecken sicher nicht Kopf in den Sand“

Die Liste Fritz erreicht mit 9,9 Prozent ein deutliches Plus von über 4,4 Prozentpunkten. Die Grünen kommen auf 9,2 Prozent, das ist ein Minus von knapp 1,5 Prozentpunkten, Oberösterreichs Landessprecher Stefan Kaineder meint dazu: „Wir konnten uns offensichtlich nicht ganz dieser Regierungskritischen Stimmung und dem Debakel der ÖVP entziehen. Es ist nicht ganz zufriedenstellend, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen. Wir werden sicher nicht den Kopf in den Sand stecken“.

Eypeltauer: „Hätte immer besser sein können“

Die NEOS haben mit 6,29 Prozent und einem Plus von über einem Prozentpunkt den Wiedereinzug in den Tiroler Landtag geschafft. NEOS-Oberösterreich-Obmann Felix Eypeltauer sagt im Interview: „Es hätte immer besser sein können, das ist vollkommen klar. Aber es steht ganz klar ein Zugewinn da. Was absehbarer Weise noch nicht da steht, ist die Möglichkeit einer Regierungsbeteiligung. Das war natürlich der große Wunsch, das ist auch in Oberösterreich immer der große Wunsch“, so Eypeltauer weiter.

MFG: „Werden weiter aufbauen“

Die Partei MFG hat den Einzug in den Tiroler Landtag verpasst, Oberösterreichs Parteichef Joachim Aigner dazu: „Enttäuscht ja oder nein, das sei dahin gestellt. Man kann sehr wohl darauf aufbauen, und die nächste Wahl die in Tirol geschlagen wird, ist nicht die nächste Landtagswahl, sondern es ist dazwischen eine Nationalratswahl. Bis dahin werden wir unsere Strukturen weiter stärken und aufbauen“, so Aigner abschliessend.