Corona-Krise – Lockdown – FFP2-Maske hängt auf einem Stuhl in einem leeren Gastgarten in Steyr, Österreich, Europa – Corona crisis – lockdown – FFP2 mask hangs on a chair in an empty beer garden in Steyr, Austria, Europe
Wolfgang Spitzbart
Wolfgang Spitzbart
Wirtschaft

Pandemie hatte massive Auswirkungen auf Erwerbstätige

Erschöpfung, Freudlosigkeit und Schlafprobleme – damit kämpfen rund zwei Drittel der oberösterreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Pandemie hat die psychosoziale Gesundheit der Menschen stark beeinträchtigt, wie eine Umfrage im Auftrag der Arbeiterkammer OÖ zeigt.

Bei rund 40 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher hat sich infolge der Pandemie die körperliche und psychische Gesundheit verschlechtert – das ergab eine SORA-Umfrage. Am stärksten trifft es jene, die wenig verdienen und keine Ersparnisse haben, so Martina Zandonella vom SORA-Institut: „Da sagen mehr als die Hälfte, dass sich die psychische Gesundheit verschlechtert habe. Und erschwerend kommt hinzu, dass auch mehr als die Hälfte sagen, dass sich die finanzielle Lage noch einmal verschlechtert habe.“

Grenze von Arbeit und Freizeit verschwimmen

Neun von zehn Arbeitnehmer spüren seit Pandemiebeginn einen zunehmenden Arbeitsdruck, so Zandonella: „Vor allem auch durch das Verschwimmen der Grenzen von Arbeit und Freizeit. Die Arbeit zu Randzeiten wird immer häufiger, und die Vereinbarkeit wird immer schwieriger, weil sich die Arbeit immer weiter in den Privatbereich hineinzieht.“

„Zahlen sind Hilfeschrei an die Landespolitik“

Ein Teil der 1.200 im März Befragten räumt ein, Bedarf an Hilfe zu haben, sowohl für die psychische als auch für die körperliche Gesundheit. Es scheitere oft am Geld oder am Wissen, wer helfen könne. AK-Präsident Andreas Stangl sagt: „Die Höhe dieser Zahlen ist eigentlich ein Hilfeschrei an die Landespolitik, die psychosoziale Betreuung in Oberösterreich massiv auszubauen, aber kostenlos.“ Denn die finanzielle Situation sei so angespannt, dass man es sich nicht leisten könne, für professionelle Hilfe zu zahlen, so Stangl.