Fast jeder und jede vierte Jugendliche kann sich vorstellen, später im Beruf ältere Menschen zu pflegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS, das dafür 357 14- bis 25-Jährige befragt hat. Das würde einem Fachkräftepotential von 44.000 Pflegebediensteten in Oberösterreich entsprechen, sagt heute Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
Großer Personalmangel
Aktuell fehlen rund 800 Beschäftigte in diesem Bereich. Potential für die Zukunft sei laut Umfrage gegeben. Die befragten Jugendlichen wollen einen sicheren Arbeitsplatz und einen sinnstiftenden Beruf, das sehen sie in der Pflege gegeben. Nachteile werden eher im vergleichsweise geringen Verdienst und in der Vereinbarkeit mit der Familie gesehen.
Pflegepersonal als „Botschafter“
Insgesamt zeigt die Umfrage, dass das Interesse an der Pflegetätigkeit vor allem bei jenen vorhanden ist, die jemanden kennen, der in dem Bereich arbeitet. Hattmannsdorfer kann sich vorstellen das stärker zu nutzen und Pflegebedienstete zu Botschaftern ihres Berufsstandes zu machen.
Neos kritisieren Umfrage
Laut den Neos sei die Umfrage kein Grund zur Freude. „Über Jahrzehnte entstandene Probleme sind nicht in einem Federstreich zu lösen. Immerhin kann sich nur ein Viertel aller Jungen Oberösterreicher den Pflegeberuf überhaupt vorstellen. Nur ein Bruchteil davon wird übrigbleiben, wenn diese Menschen, dann von Überstunden, überbordender Bürokratie und der fehlenden Wertschätzung hören, mit der Pflegekräfte aktuell zu kämpfen haben“, so Klubobmann Felix Eypeltauer.