Lebensmittelhandel, Leer, Schließung, Nahversorger
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Wirtschaft

Nahversorger kämpfen um Existenz

Viele Gemeinden werden ihren Nahversorger in einigen Monaten verlieren, das befürchten Branchensprecher des Lebensmittelhandels. Ein Hauptgrund ist die Kostenexplosion im Energiesektor, die den Handel für die Kaufleute mit kleinen Lebensmittelgeschäften zunehmend unwirtschaftlich werden lasse.

54 oberösterreichische Gemeinden haben keinen Nahversorger. In wenigen Monaten werden es noch mehr sein, so die Befürchtung. „Momentan geht es um die Existenz“, so Wolfgang Benischko, Sprecher der Lebensmittelhändler in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Ende dieses Jahres oder Anfang des nächsten Jahres würden viele Lebensmittelhändler zusperren, weil die entstehenden Kosten nicht mehr hereinkommen, so Benischko. Er betreibt in Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) und in St. Agatha (Bezirk Grieskirchen) Lebensmittelgeschäfte. Die Stromkosten sind explodiert, er zahle fast das vierfache, so Benischko.

Vor allem Kaufleute mit kleinen Geschäften betroffen

Die UNIMARKT Gruppe mit Sitz in Traun (Bezirk Linz-Land) betreibt rund 60 Filialen und versorgt als Franchisepartner auch etwa 60 Lebensmittelhändler, die als Nahversorger tätig sind. UNIMARKT sieht vor allem jene Kaufleute, die eine Verkaufsfläche bis zu 200 Quadratmeter und im Umfeld Mitbewerber von großen Handelsketten haben, gefährdet. „Wir streben danach keine UNIMARKT Filialen zu schließen. Sollte es sich herausstellen, dass eine Filiale nicht rentabel ist, wird man sie auf den Prüfstand stellen“, so Robert Knöbl, Geschäftsführer der Unimarkt Gruppe.

Wirtschaftskammer fordert Unterstützung

Die Lebensmittelhändler fordern Unterstützung von der öffentlichen Hand. „Wir können uns nicht mehr leisten als den alten Strompreis“, so der Branchensprecher Wolfgang Benischko. Er hofft auf eine baldige Zusage der Regierung für Entschädigungszahlungen. „Denn nur vom Reden, werden wir nicht überleben können“, so der Nahversorger und Branchensprecher.