Freitag am frühen Nachmittag läutet bei der Linzer Pensionistin das Telefon. Eine ihr unbekannte Frau gibt sich als Polizistin aus und sagt, dass die Tochter einen schweren Unfall hatte, bei dem die Unfallgegnerin verstorben sei. Ihre Tochter sitze deshalb in Untersuchungshaft und könne nur gegen eine Kaution in Höhe von rund 100.000.-Euro freikommen. Die 79-Jährige glaubt der Betrügerin und kratzt Gold, Geld und Schmuck zusammen und übergab alles der unbekannten Täterin.
Wenig gebräuchliche Fake-Namen
Laut Gerald Skoparnig vom Landeskriminalamt gibt es derzeit einen regelrechten Boom an derartigen Betrugsfällen. Die Betrüger wählen meist Opfer aus, die einen derzeit nicht mehr gebräuchlichen Vornamen tragen – etwa Friederike, Gerhild oder Wilma.
Mit Familienangehörigen reden
Dass das Opfer Geld und Schmuck zurückbekommt, ist unwahrscheinlich, so Skoparnig. Er empfiehlt den Familienangehörigen, mit ihren Eltern oder Großeltern zu reden und sie auf derartige Betrugsmaschen aufmerksam zu machen. Denn die eigenen Angehörigen seien für ältere Menschen besonders glaubwürdig.