Wer zur Schuldnerberatung kommt, hat nicht viel, und das wenige ist in den vergangenen Monaten noch weniger geworden. Den Beraterinnen und Beratern sitzen zurzeit viele Menschen gegenüber, die wegen steigender Schulden erstmals professionelle Hilfe benötigen. „Wir sehen einen höheren Zustrom im ersten Halbjahr 2022. Wir haben um die 16 Prozent mehr Erstkontakte, auch die Erstberatungen steigen“, so Andrea Kagerer, Schuldnerberaterin bei der Schuldnerberatung Oberösterreich.
Auf Fixkosten konzentrieren und Verzicht
Wenn Schulden über Hand nehmen, rät die Beraterin in einem ersten Schritt, alle Ausgaben in einem Haushaltsbuch zu notieren. Das sei aber nur erster Schritt. „Es geht schon um eine Verhaltensänderung. Man müsse sich dann auf die Fixkosten konzentrieren und auf anderes verzichten.“
Die Schuldnerberaterin glaubt, dass auch Hilfspakete die Finanzen der Betroffenen kaum auf Vordermann bringen. „Diese Anti-Teuerungspakete sind unter Umständen ein Gießkannenkonzept, die in einem oder in zwei Monaten wirken. Dauerhaft bringen sie für unsere Schuldner nicht das, was es verspricht“, so Kagerer.
Weiterer Anstieg befürchtet
Die Beraterin rechnet daher in den nächsten Wochen und Monaten sogar mit vielen weiteren Menschen, die Hilfe bei der Schuldnerberatung Oberösterreich suchen.