Pilzesammler
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Gesundheit

Gefahren beim Schwammerlsuchen

Nur wer ein Schwammerl in all seinen Erscheinungsformen ganz genau kennt, ist vor Vergiftungen sicher, sagen Pilz-Experten. Eine Pilzverwechslung in der noch jungen Saison brachte kürzlich erst ein Ehepaar ins Spital.

Der 60-jährige Mann konnte nach dem Verzehr der Pilze noch die Nachbarin verständigen. Als Hilfe eintraf, war seine 57-jährige Frau bereits bewusstlos, kurz darauf verlor auch der Mann sein Bewusstsein. Beide haben knapp überlebt.

Halbwissen reicht nicht aus

Der Linzer Otto Stoik von der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Pilzberater kennt den Fall. Laut ihm dürfte das Ehepaar Perlpilze mit den giftigen Pantherpilzen verwechselt haben. Laut Stoik habe der Perlpilz irgendwo altrosa Fraßstellen, während der Pantherpilz immer rein weiß sei. Halbwissen reiche beim Schwammerlsuchen nicht aus. Tödlich giftige Pilze haben oft Knollen, vor allem aber Lamellen an der Kappen-Unterseite, so Stoik. Man müsse alle Merkmale eines Pilzes vom Hut bis zur Knolle genau anschauen und kennen.

Fachberatung im Biologiezentrum

Die meisten tödlichen Pilzvergiftungen würden mit dem grünen Knollenblätterpilz entstehen, der laut Stoik allerdings auch weiß oder braun sein kann. Röhrlinge könne man eigentlich gefahrlos nehmen. Hier gebe es einige, die sehr bitter seien und deshalb leicht Magen-Darm-giftig, einen tödlich-giftigen gebe es darunter aber nicht.

Wer Fachberatung braucht und weder in Pilzbüchern, noch im Internet fündig wird, kann sich an das jeweilige Markt-Amt oder die Pilzberatungsstelle des Biologiezentrums in Linz wenden.