Politik

Konflikt um Linzer Flüchtlingszentrum

In Linz ist am Freitag ein politischer Streit entbrannt. Laut Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) plane das Land, 200 Flüchtlinge im ehemaligen Postverteilzentrum unterzubringen. Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) bestreitet das.

Ein mögliches neues Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge sorgte für politischen Wirbel in Linz. Die Stadt ortet Pläne des Landes, beim Hauptbahnhof ein „zweites Traiskirchen“ einrichten zu wollen. Vonseiten des Landes wird das bestritten.

Integrationslandesrat bestreitet Vorhaben

Der zuständige Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) bestritt gegenüber dem ORF am Freitag derartige Pläne. Weder Land noch Bund würden ein Erstaufnahmezentrum planen. Hattmannsdorfer will das Postverteilzentrum bis zumindest Herbst für Flüchtlinge aus der Ukraine frei halten.

„Durch Zufall erfahren“

Luger habe Freitagfrüh durch Zufall im Krisenstab der Stadt davon erfahren – von offenbar in das Projekt eingebundenen Organisationen. 200 Flüchtlinge sollten in den kommenden Wochen im ehemaligen Linzer Postverteilzentrum Platz finden.

Linz habe schon genug Flüchtlinge aufgenommen

Die Landeshauptstadt werde unter keinen Umständen ein „Traiskirchen zwei“ mitten im Stadtzentrum zulassen, so Luger. Immerhin seien von den rund 3.300 Asylwerbern in Oberösterreich 750 in Linz untergebracht. Die Landeshauptstadt leiste damit schon jetzt einen überproportionalen Beitrag. Mehr sei nicht zumutbar, deshalb sollten jetzt auch andere Bezirke Flüchtlinge aufnehmen, meinte der Linzer Bürgermeister.

Lugers Informationen nach würden kaum mehr Vertriebene aus der Ukraine in Linz ankommen, weshalb das Land plane, Flüchtlinge von der Balkanroute in der Post-City unterzubringen.