Das Atomkraftwerk Dukovany in Tschechien
Politik

Enttäuschung nach Atom-Abstimmung

Das EU-Parlament hat beschlossen, dass Atomenergie als umweltfreundlich eingestuft werden soll. In einem Rundruf des ORF Oberösterreich haben die aus Oberösterreich kommenden EU-Abgeordneten Hintergründe zu der Abstimmung verraten.

Das Problem sei, dass viele Länder extrem in die Atomenergie investieren. Obwohl sie gewusst hätten, dass ihre Chancen niedrig sind, hätten sich die österreichischen EU-Abgeordneten gegen die Entscheidung eingesetzt und „alles getan, was in unserer Macht steht“, seien aber leider überstimmt worden, so Angelika Winzig (ÖVP).

Schlechte Stimmung

Die Stimmung sei sehr schlecht unter den Österreicherinnen und Österreichern. Nicht nur Atomstrom, sondern auch Gas gelte nun als „grün“ und eigentlich sollte man aus diesen fossilen Energieträgern aussteigen, so Hannes Heide (SPÖ): „Damit karikiert man sich ja selbst, wenn man erst als Kommission und auch als Europäisches Parlament beschließt, aus fossilen Energieträgern auszusteigen und dann beim nächsten Moment wieder einsteigt.“

Keiner hätte eine gute Idee, wie wir unsere Zukunft ohne russisches Gas mit Energie nachhaltig sichern sollen, nun setze man „halt auf das, was man hat und das ist Atomkraft“, so Roman Haider (FPÖ).

Alle drei für Klage gegen EU-Entscheidung

Die Einstufung „umweltfreundlich“ locke auch viele Investoren an. Für eine Klage von Umweltministerin Leonore Gewessler (die Grünen) sprechen sich alle drei Abgeordnete aus. Winzig gibt ihr jedoch wenig Erfolgschancen, laut Haider muss rechtlich alles ausgeschöpft werden und für Heide stirbt die Hoffnung zuletzt.