55 illegale Glückspiel-Lokale, verstreut über ganz Österreich, soll die Gruppierung betrieben haben – und das über mehr als 10 Jahre. Mittlerweile wird gegen mehr als ein Duzend Personen ermittelt. Es gleicht einem Katz- und Maus-Spiel: Die Finanzpolizei führt eine Kontrolle durch in einem mutmaßlich illegalen Glückspiel-Lokal.

Doch bis sie sich Zutritt verschafft hat, haben die Betreiber die Automaten per Fernsteuerung vom Strom getrennt. Der Nachweis, dass hier bis vor kurzem gerade noch illegal an Automaten gezockt wurde, ist so nur schwer zu erbringen.
Daten bei Großrazzia sichergestellt
Aber nach einer Großrazzia im Vorjahr, bei der 45 Terabyte an Daten sichergestellt wurden, Telefonüberwachung und Observierungen haben die Ermittlungen gegen die mutmaßlich kriminelle Glückspiel-Organisation an Fahrt aufgenommen. Aktuell werden 15 Personen von der Staatsanwaltschaft Wels als Beschuldigte geführt. Wegen zahlreicher Delikte, darunter kriminelle Vereinigung, Betrug, Geldwäscherei, Erpressung und Abgabenhinterziehung.

Problematisch seien die Glückspiel-Lokale ohne Konzession auch für Spielsüchtige, denn dort greife der gesetzlich vorgeschriebene Spielerschutz nicht, sagt Ferdinand Herndler von der Schuldnerhilfe Oberösterreich. Zu den laufenden Ermittlungen äußern, will sich die Staatsanwaltschaft Wels übrigens erst konkret, wenn zwei Gutachten vorliegen – von einem Buchsachverständigen und einem für Glückspiel.