Spielautomaten werden abtransportiert
laumat.at / Matthias Lauber
laumat.at / Matthias Lauber
Chronik

Ermittlungen gegen illegales Glücksspiel

Die Staatsanwaltschaft Wels bestätigt einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Profil“, wonach Ermittlungen gegen eine mutmaßlich kriminelle Glückspiel-Organisation laufen. Der Banden-Kopf soll ein Oberösterreicher sein.

55 illegale Glückspiel-Lokale, verstreut über ganz Österreich, soll die Gruppierung betrieben haben – und das über mehr als 10 Jahre. Mittlerweile wird gegen mehr als ein Duzend Personen ermittelt. Es gleicht einem Katz- und Maus-Spiel: Die Finanzpolizei führt eine Kontrolle durch in einem mutmaßlich illegalen Glückspiel-Lokal.

Glücksspielautomaten
BMF
Ermittlungen gleichen einem Katz- und Maus-Spiel

Doch bis sie sich Zutritt verschafft hat, haben die Betreiber die Automaten per Fernsteuerung vom Strom getrennt. Der Nachweis, dass hier bis vor kurzem gerade noch illegal an Automaten gezockt wurde, ist so nur schwer zu erbringen.

Daten bei Großrazzia sichergestellt

Aber nach einer Großrazzia im Vorjahr, bei der 45 Terabyte an Daten sichergestellt wurden, Telefonüberwachung und Observierungen haben die Ermittlungen gegen die mutmaßlich kriminelle Glückspiel-Organisation an Fahrt aufgenommen. Aktuell werden 15 Personen von der Staatsanwaltschaft Wels als Beschuldigte geführt. Wegen zahlreicher Delikte, darunter kriminelle Vereinigung, Betrug, Geldwäscherei, Erpressung und Abgabenhinterziehung.

Spielautomaten werden abtransportiert
laumat.at / Matthias Lauber
Bei einer Großrazzia wurden Daten sichergestellt

Problematisch seien die Glückspiel-Lokale ohne Konzession auch für Spielsüchtige, denn dort greife der gesetzlich vorgeschriebene Spielerschutz nicht, sagt Ferdinand Herndler von der Schuldnerhilfe Oberösterreich. Zu den laufenden Ermittlungen äußern, will sich die Staatsanwaltschaft Wels übrigens erst konkret, wenn zwei Gutachten vorliegen – von einem Buchsachverständigen und einem für Glückspiel.