Eine Schülerin mit Kopftuch schreibt an einer Tafel
APA/Herbert Neubauer
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Politik

Deutschkurse für Migranten werden analysiert

Das Land OÖ lässt von dem Soziologen und Politikberater Kenan Güngör die Deutschkurse für Flüchtlinge analysieren. Als wesentliche Gründe nannte der zuständige Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), dass einerseits die Migration zu-, die Anzahl der Teilnehmer an Sprachförderpaketen des Landes hingegen abnehme.

Außerdem hatte der Landesrechnungshof in seiner Prüfung 2021 die fehlende Messbarkeit der Wirkung von Integrationsmaßnahmen und Förderungen kritisiert. Im ersten Quartal 2023 sollen Ergebnisse vorliegen, hieß es am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Linz.

„Kursangebot muss dezentraler werden“

Zuerst will Güngör den Istzustand des Deutschlernangebots in Oberösterreich erheben. Dazu zählen das Erfassen der Angebotsstruktur sowie Interviews mit Kursanbietern und den Lehrenden. Genauso wichtig sei es aber auch, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu reden und wenn möglich auch mit jenen Migranten in Kontakt zu kommen, die keine Deutschkurse besuchen. Eines schien schon vorab für Güngör und Hattmannsdorfer festzustehen: Das Kursangebot müsse dezentraler werden.

Analyse des Bedarfs wird gestartet

Vergangene Woche habe der Landesrat in einer Flüchtlingsunterkunft im Mühlviertel mit Syrern „mit Perspektive, in Oberösterreich zu bleiben“ diskutiert. Dabei habe sich herausgestellt, dass sie nur einmal in der Woche einen zweistündigen Sprachkurs in Linz besuchen (können). Damit „wird man der Verpflichtung als Aufnahmegesellschaft nicht gerecht“, meinte Hattmannsdorfer.

Neben dem aktuellen Kursangebot wird auch eine Analyse des Bedarfs gestartet. Anschließend sollen die Strukturen entsprechend der Zielgruppen angepasst werden, skizzierte der Soziologe. Denn so betonte der Landesrat einmal mehr: „Deutsch ist der Schlüssel zu unserer Gesellschaft.“