Das Brucknerfest gibt das Thema vor, das Saisonprogramm nimmt es auf und variiert es: man könnte somit das gesamte Brucknerhaus-Programm von September 22 bis Juni 23 als Gesamtkunstwerk betrachten.
Beziehen sich die „Visionen“ des Brucknerfest ausschließlich auf Bruckner, so erlaubt das Motto „Zukunftsmusik. Ausblick – Aufbruch – Avantgarde“ eine Auseinandersetzung mit Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Charles Ives, Arnold Schönberg und Luigi Nono, die aus der Tradition schöpften und doch mit ihr brachen, so der künstlerische Direktor des Brucknerhauses, Dietmar Kerschbaum.
Im Bereich der Klassik – mit starker Präsenz des Bruckner Orchesters Linz – werden u.a. Vasily Petrenko mit dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra, Jukka-Pekka Saraste mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, das französische Insula Orchestra unter seiner Gründerin Laurence Equilbey, sowie das Originalklangorchester Les Siecles kommen. Starruhm genießen auch die Dirigenten Riccardo Chailly und Leif Segerstam.
Neues Genre Filmmusik
Neben den beiden „Flaggschiffen“ des Großen Abonnements und der Sonntags-Matineen fächert sich das Saisonprogramm auf zahlreiche Reihen auf. Neu darunter sind Filmmusik, mit neuer Musik zu alten Filmen, und Showtime mit Musik aus verschiedensten Genres.
Brucknerhaus plant Festival 4020
Als roter Faden durchzieht das Motto sämtliche Reihen von den Großen Abonnementkonzerten bis hin zum Jazz. Zum Thema „Aufbruch“ gehört auch, dass das Brucknerhaus künftig die Planung des Festivals 4020 übernimmt und dies jährlich ausrichtet. Als besondere Geste lädt das Brucknerhaus im November das Nationale ukrainische Sinfonieorchester ein, das aufgrund einer Sondergenehmigung trotz des Krieges weiterhin proben kann. Die hoffentlich wieder in vollem Umfang durchgezogene Saison soll am 2. Juli nächsten Jahres mit einem Sommerfest enden.