Wirtschaft

Arbeitsmarkt braucht Flüchtlinge

Fast alle der 6.500 Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind, wollen zurück nach Hause. Das sagen Experten bei einer Integrationskonferenz am Montag in Linz. Für den Arbeitsmarkt könne jeder Mensch der bleiben will gebraucht werden, hieß es.

Angesichts der demographischen Entwicklungen befürchten Experten schon jetzt, dass künftig zu wenig Menschen da sein werden, um Arbeitsplätze zu besetzen. Auch Oberösterreich werde früher oder später zu einem Land der „Arbeiterlosen“, so Migrationsforscher Gerald Knaus, der sich für eine kontinuierliche Migration ausspricht. Dabei sei Oberösterreich nicht alleine. Es werde bald in ganz Europa einen Wettbewerb um Arbeitskräfte geben, so Knaus.

Spagat zwischen Integration und Hilfe zur Rückkehr

Laut dem Soziologen und Intergrations-Experten Kenan Güngör sei es derzeit noch zu früh um von Integration sprechen zu können. Bei der ukrainischen Flüchtlingsbewegung sei das Problem, dass man nicht wisse, ob die Menschen bleiben werden oder ob sie zurückkehren werden, und wie viele Flüchtlinge noch kommen werden, so Güngör. „Wir müssen beides schaffen: Integration einerseits, wenn sie bleiben wollen, und zugleich auch jene stützen, die zurückkehren wollen.“

Derzeit wollen fast alle der 6.500 Menschen, die aus der Ukraine nach OÖ geflüchtet sind, wieder nach Hause. Wie viele zurückkehren, werde sich erst in drei bis vier Monaten zeigen.