Der Zeitungsherausgeber Bernhard Haudum aus Bad Leonfelden bekommt es aktuell zu spüren. Seit 19 Jahren bringt er eine regionale Gratiszeitung heraus. Praktisch von einer Ausgabe zur nächsten haben sich die Druckkosten dafür verdoppelt.
Papier wird knapp
Die explodierenden Energiepreise und die Russland-Sanktionen treffen nun auch die Papierindustrie. In den letzten Monaten ist Papier massiv teurer geworden, manche Sorten sind derzeit nicht lieferbar. Das trifft auch Papierfabriken aus Oberösterreich.
„Das heißt für uns, dass wir eigentlich auf Sicht gesehen in unserer Existenz bedroht sind, das müssen wir nüchtern sehen. Das heißt, wir können natürlich diese enormen Preissteigerungen auf dem Anzeigenmarkt nicht übersetzen. Das ist unmöglich“, so Haudum. Preistreiber sind die Kosten für Papier und Energie.
Papiersorten erst nach Monaten lieferbar
Die Folgen merken inzwischen auch Buchverlage wie der Trauner Verlag aus Linz. Manche Papiersorten seien kaum mehr oder nur nach monatelanger Wartezeit lieferbar, heißt es. Dabei hat Oberösterreich mit zehn aktiven Betrieben mit 1.500 Beschäftigten eine starke Papierindustrie. Aber die kämpft selbst mit steigenden Kosten.
Großer Bedarf an Altpapier
Energie kostet inzwischen fünfmal so viel. Und der Preis für Altpapier hat sich seit dem Ausbruch der CoV-Pandemie verdreifacht. Der Geschäftsführer der Smurfit Kappa-Papierfabrik in Nettingsdorf, Günter Hochrathner, sagt: „Der Bedarf an Verpackungspapier ist so groß, und generell braucht man sehr viel Altpapier, weil doch der Großteil des Verpackungspapiers aus Altpapier besteht. Deshalb gibt es europaweit und weltweit einen sehr großen Bedarf an Altpapier“, so Hochrathner.
Ein Ende der Preissteigerungen ist aktuell nicht in Sicht. Im Gegenteil: selbst für Holz muss die Papierfabrik um die Hälfte mehr zahlen. Obwohl das zum Großteil aus Österreich, Bayern und Tschechien kommt.