Bei Abfahrt vom Feuerkogel schwer verletzt
Bergrettung Ebensee
Bergrettung Ebensee
Chronik

Rekordzahl an Einsätzen für Bergrettung

Das abgelaufene Jahr hat für die Bergrettung in Oberösterreich rekordverdächtig viele Einsätze gebracht – wieder einmal, denn schon in den Jahren davor waren die ehrenamtlichen Helfer oft gefordert. 532-mal mussten sie 2021 bei alpinen Unfällen ausrücken.

Zum Vergleich: Der Schnitt der letzten zehn Jahre beträgt 410 Einsätze pro Jahr. In einigen Ortsstellen lassen die vergangenen Wochen bereits vermuten, dass auch heuer ein Jahr mit besonders vielen Einsätzen bevorsteht. So sagt zum Beispiel Andreas Widlroither von der Ortsstelle Mondseeland: „Wir haben jetzt bis Ende April den fünften Einsatz gehabt. So viel haben wir um diese Jahreszeit noch nie gehabt. Früher gab es wirklich nur eine Sommersaison, mittlerweile geht es schon im Winter los. Es wird also durchgehend auf den Berg gegangen.“

Viele Einsätze für Bergrettung

Mit steigenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der Bergtouristen, der Wanderer und Kletterer wieder sprunghaft zu. Und das bedeutet in diesen und in den nächsten Wochen oft Dauereinsatz für die Bergretter im Land.

„Manche laufen einfach einer GPS-Tour am Handy nach“

Im vergangenen Jahr rückten die insgesamt 37 Mitglieder der Bergrettung Mondseeland 17-mal aus, meistens zu Einsätzen an der Drachenwand: „Es haben viele Leute zum Wandern angefangen. Und das merkt man teilweise auch bei der Ausrüstung oder bei der Tourenplanung, also sie gehen zu spät weg, schauen sich das Wetter nicht an oder laufen einfach einer GPS-Tour am Handy nach“, so Widlroither.

„Viel Bürokratie zu bewältigen“

Was die Arbeit der Bergrettung nicht einfacher macht, ist die Bürokratie, wie Martin Trautwein, der stellvertretende Landesleiter der Bergrettung, bestätigt. „Man muss natürlich hinterher auch Recherchen machen zum Unfall, und es ist natürlich im ganzen Material, in dem Material-Handling, mehr auf das Material zu achten. Es sind genau Seilbücher zu führen, genau die Ablagekriterien einzuhalten, wie lange ein Material schon in Verwendung ist, oder wie viele Meter ein Seil schon verwendet worden ist, damit man das dann rechtzeitig ausscheidet. In Summe wird es immer mehr, also für gewisse Personen in der Ortsstelle ist das schon sehr viel Arbeit. Bei mir als Ortsstellenleiter kommen zu Hause am Schreibtisch sicher 100 bis 150 Extrastunden dazu“, so Trautwein.

Gespräch mit Martin Trautwein, Bergrettung

Zum Thema „Viele Einsätze für Bergrettung“ ist Martin Trautwein, stellvertretender Landesleiter der Bergrettung Oberösterreich, zu Gast im Studio.