Es ist für viele wohl zum Kopfschütteln, dass der einst so kostbare Impfstoff jetzt teilweise im Müll landet. Aber: die Zulassung schreibt das offenbar so vor. Wenn eine Packung mit mehreren Dosen angebrochen ist, dann muss sie innerhalb kürzester Zeit verspritzt werden. Und das ist angesichts der Impfzahlen in Oberösterreich derzeit ganz offensichtlich schwierig: Zuletzt ließ sich in Oberösterreich eine Handvoll Menschen pro Tag impfen.
Sechs Millionen Impfdosen stehen im Lager
Impfstoff ist aber in Hülle und Fülle verfügbar, nur eben nicht ewig haltbar. Aber: Um die, die sich impfen lassen wollen, jederzeit impfen zu können, nimmt man das in Kauf, heißt es vom Gesundheitsministerium. Und natürlich sei man bemüht, die angebrauchten Impfstoffdosen, bestmöglich zu verbrauchen. Derzeit stehen österreichweit laut Aufzeichnungen noch in etwa sechs Millionen Impfdosen irgendwo im Lager. Und weitere 33 Millionen sind bereits bestellt.
Auch Markt in dritter Welt gesättigt
Zwar wird – angesichts der Impfflaute – auch Impfstoff an die dritte Welt gespendet, aber offenbar ist der Markt auch dort gesättigt, und Impfstoff wird kaum noch benötigt. Eine einfache Lösung für das Wegwerfproblem wären Fertigspritzen für jeweils einen Stich. Aber die stehen nach wie vor nicht zur Verfügung, heißt es. Bereits Anfang Jänner hat das Gesundheitsministerium bestätigt, dass 280.000 Impfdosen abgelaufen sind.
57 Millionen Impfstoff-Dosen eingekauft
Laut Aufzeichnungen hat Österreich bisher 57 Millionen Impfstoff-Dosen für knapp 246 Millionen Euro eingekauft. Davon wurde etwas mehr als ein Drittel (24 Millionen) geliefert – und knapp 2/3 davon (18 Millionen) wurden verbraucht. Sprich: ein Drittel bzw. rund sechs Millionen Impfdosen sind noch übrig.