Rund 6.000 Vertriebene aus der Ukraine haben sind in den letzten Wochen in Oberösterreich wohnhaft gemeldet. Etwa die Hälfte könnte Deutschunterricht benötigen, hieß es.
Ein Drittel jener, die einen Deutschkurs brauchen könnten, haben sich bereits auf Eigeninitiative danach erkundigt. „Hallo Oberösterreich“ heißt der Kurs, den das Land in Kooperation mit Erwachsenenbildungseinrichtungen nun ausschließlich für ukrainische Vertriebene ab 15 Jahren anbietet.
Wichtigste Deutschkenntnisse für Alltag
Erreicht werden sollen alle, die in keinem Schulsystem sind. Das Angebot umfasst die wichtigsten Deutschkenntnisse, um sich bei Arzt- oder Behördengängen, bei Gesprächen mit Pädagogen und Pädagoginnen in Schule und Kindergarten sowie beim Einkaufen verständigen zu können. Es vermittelt aber auch Wissen zu Abläufen etwa im Gesundheitswesen und zu den Werten im Land.
75 Kurse sind fix, die ersten starten Ende April in Steyr, Linz und Traun. Laut Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) kann das Angebot bei Bedarf in Gemeinden oder bei Hilfsinitiativen aufgestockt werden.
Zeit für Orientierung
Ebenso die laufend angebotenen Deutschkurse auf diversen Sprachniveaus mit abschließender Prüfung bei ÖIF, VHS, WIFI und BFI. BFI-Geschäftsführer Christoph Jungwirth appelliert um Geduld in der Bevölkerung: „Stellen Sie vor, wir werden da vertrieben, landen drei Tage später in Kiew – mein erstes Problem ist nicht gleich Ukrainisch zu lernen … ein paar Wochen, um mich zu orientieren, hätte ich auch gerne Zeit“.
70 Ukrainerinnen werden zum Beispiel bereits im schon länger laufenden Kurs „Mama lernt Deutsch“ unterrichtet. Ein Programm für alle zugewanderten Mütter. Ein ebenfalls kostenloses Onlineangebot des Österreichischen Integrationsfonds eignet sich für den Einstieg.