Bisher sind nur wenige unbegleitete Minderjährige aus der Ukraine in Oberösterreich. Sie leben in einer Betreuungseinrichtung. Das Land Oberösterreich will sich aber rechtzeitig vorbereiten, denn wie Kinderschutz-Landesrätin Birigt Gerstorfer (SPÖ) sagt, könne sich die Lage jederzeit ändern. Deshalb sei es vernünftig, bereits jetzt Gastfamilien zu suchen, so Gerstorfer. Dabei sind die Kinder- und Jugendhilfe und das SOS-Kinderdorf mit an Bord. SOS-Kinderdorf ist dabei die zentrale Anlaufstelle in Oberösterreich.
Gastfamilen werden auch zu Hause besucht
Jene, die einem Kind oder Jugendlichen ein vorübergehendes Zuhause bieten wollen, werden dabei von der Organisation unter die Lupe genommen. Nach einem Erstgespräch wird auch das Zu Hause der Familie besucht. erst dann kommt es zu Treffen zwischen dem Kind und der Familie. Das brauche eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Wochen, heißt es von Seiten des SOS-Kinderdorfs.
Unterstützung durch sozialpädagogischen Betreuer
Sollte das Kind dann bei den Gasteltern bzw. der Gastfamilie einziehen, bekommt diese langfristig professionelle Unterstützung durch einen sozialpädagogischen Betreuer. Denn bei einem Kind, das aus einem Kriegsgebiet kommt, besteht die Möglichkeit, dass ein Trauma vorhanden ist. Es wird auch dabei geholfen, Kontakt mit der Familie in der Ukraine halten zu können. Wie lange die Betreuung dauert, kann derzeit nicht gesagt werden. Man geht aber von einer mittelfristigen Betreuungsdauer von mindestens einem halben Jahr aus.
Was Gastfamilien mitbringen sollen
- Bereitschaft gemeinsam mit SOS-Kinderdorf die Verantwortung und Betreuung für ein Kind bzw. eine/n Jugendliche/n aus der Ukraine zu übernehmen
- Bereitschaft zur Weiterbildung in pädagogischen Themen
- Finanzielle Unabhängigkeit
- Einwandfreier Leumund
- Verfügbarkeit von adäquatem Wohnraum
- Hauptwohnsitz in Oberösterreich
Finanzielle Unterstützung
Gastfamilien erhalten für die Betreuung und Begleitung vom Land Oberösterreich ein monatliches Gastelterngeld, das vom Alter des Jugendlichen abhängig ist und über SOS-Kinderdorf ausbezahlt wird:
- bis 15 Jahre: monatlich 630 Euro
- ab 15 Jahre: monatlich 683 Euro
Dazu kommt ein monatliches Taschengeld für die Kinder bzw. Jugendlichen (40 Euro) sowie ein Bekleidungs- und Schulgeld entsprechend den Leistungen der Grundversorgung.
Kontakt SOS-Kinderdorf
Gerhard Pohl, Tel: 07612/88655
E-Mail: gerhard.pohl@sos-kinderdorf.at
Reinhold Kapusta, Tel: 07264/20199,
E-Mail: reinhold.kapusta@sos-kinderdorf.at