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ORF.at/Dominique Hammer
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Politik

Weiter Tauziehen um Energiekosten

Weg von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern – das ist nicht nur der Wunsch der Politik, wie Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag bei einem Besuch in Oberösterreich betont hat. Das wollen auch immer mehr Oberösterreicher.

So habe etwa der aktuell hohe Energiepreis beim Pelletskessel-Erzeuger Ökofen aus Niederkappel (Bezirk Rohrbach) einen Schub gebracht, so Geschäftsführer Stefan Ortner: „Bei uns ist die Nachfrage noch nie so hoch gewesen. Wir haben teilweise innerhalb von Tagen hunderte Anfragen. Die Energiepreise auf der einen Seite, aber auch die Krise mit dem Gas lässt die Leute stark darüber nachdenken, welche Alternativen es gibt, die heimisch und regional sind.“

Industriebetriebe stöhnen unter Energiepreisen

Viele andere Industriebetriebe stöhnen allerdings unter den hohen Energiepreisen. Die Umweltministerin verwies am Montag auf die schon beschlossenen Entlastungsmaßnahmen: „Wir haben jetzt mit der Elektrizitätsabgabe und der Erdgasabgabe, die um bis zu 90 Prozent reduziert werden, noch einmal eine Maßnahme mit im Paket, die auch den Unternehmern zugutekommt. Wir werden die Teuerung weiter wachsam beobachten, um dann auch im Fall adäquat zu reagieren.“

Abhängigkeit vom russischen Erdgas ein „Versäumnis“

Die von der Industriellenvereinigung verlangten Kompensationszahlungen will sie nicht zusagen. Die Abhängigkeit vom russischen Erdgas sei ein Versäumnis der Politik der vergangenen 15 Jahre, so Gewessler: „Jedes Windrad, das wir heuer aufstellen, jede Gastherme, die wir heuer austauschen ist ein Beitrag dazu, dass wir weniger Erdgas brauchen, dass wir weniger abhängig von Vladimir Putin und Gazprom sind, dass wir weniger erpressbar sind.“

Das werde trotz aller Anstrengungen – wie etwa Förderungen für den Umstieg auf klimaneutrale Heizungen – aber nur Schritt für Schritt gelingen, schränkte sie ein.

Energiebericht: Erneuerbare Energie nimmt zu

Die nächste Energiesparmesse wirft ihre Schatten voraus: Von 6. bis 10. April findet sie in Wels statt. Grund genug um sich anzusehen, wie viel Energie in Oberösterreich verbraucht wird und woher sie kommt. Im aktuellen Energiebericht heißt es, dass erneuerbare Energien zunehmen. Knapp ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs kommt aus erneuerbarer Energie. Ein Fünftel der verbrauchten Energie wurde aus Öl gewonnen, ein weiteres Fünftel aus Gas und noch eines aus Kohle. Die Kohle kommt in der Eisen- und Stahlerzeugung nahezu ausschließlich zum Einsatz.

Biomasse, Wasser- und Sonnenkraft

Die erneuerbare Energie wird hauptsächlich aus Biomasse gewonnen, gefolgt von Wasserkraft und Sonnenkraft. Dann folgt die Windkraft, hieß es am Montag von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) und dem Energiesparverband.