Die Logos der sozialen Medien „Facebook Messenger“, „Twitter", WhatsApp“ und „Instagram“ am Display eines Mobiltelefones
APA/ROLAND SCHLAGER
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Ukraine-Krieg

Soziale Medien machen Krieg „erlebbar“

Vieles aus dem Ukraine-Krieg dringt durch soziale Medien teils ungefiltert an die Öffentlichkeit. Es ist ein Krieg, der bei uns im Wohnzimmer nacherlebbar wird, sagen Medienpsychologen.

Es ist einer der ersten Kriege, den man online quasi in Echtzeit mitverfolgen kann. „Es ist tatsächlich auch ein Social Media Krieg, den wir da gerade erleben“, so Medienpsychologe und Universitätsprofessor an der JKU Linz, Bernad Batinic.

Krieg und Social Media

Seit drei Wochen herrscht in der Ukraine mittlerweile Krieg. Noch nie zuvor sind so viele Bilder, die von der Zivilbevölkerung aber auch von Soldaten auf beiden Seiten mit dem Handy gefilmt worden sind, ungefiltert an die Öffentlichkeit gekommen. Das erfordert besonders genaues Hinsehen, fördert aber auch die Hilfsbereitschaft.

Positiv sei, dass der Krieg damit sehr transparent wird, so Batinic. „Es ist kein Krieg, der weit weg ist, sondern der bei uns im Wohnzimmer nacherlebbar wird. Das führt zu Empathie und Empathie ist die Voraussetzung dafür, dass wir Hilfeverhalten zeigen“, so der Medienpsychologe weiter.

Breites Spektrum an Informationen einholen

Via Social Media werde aber auch manipuliert, etwa mit der Verbreitung von Fake News. „Ich würde nicht sagen, dass man bestimmte Accounts nicht besuchen sollte, sondern man sollte sich ein breites Spektrum an Informationen einholen“, so der Medienpsychologe und Univ. Prof. Bernad Batinic.

Man sollte auch selbst aktiv werden, denn Social Media ist nicht nur ein Informationsmedium, sondern ein Mit-Mach-Medium, so sein Appell.