Wirtschaft

Steyr Automotive setzt Kooperation mit GAZ aus

Steyr Automotive setzt die geplante Zusammenarbeit mit dem russischen Automobilkonzern GAZ aus. Die bei der Übernahme des Werks von MAN angekündigte und seither in der Planung befindliche Produktpalette für Busse und leichte Nutzfahrzeuge der Marke Steyr soll bestehen bleiben.

Steyr Automotive kündigte das Aussetzen der Kooperation mit dem russischen Konzern am Mittwoch in einer Pressemitteilung an. Die Busse und Nutzfahrzeuge sollen deshalb vollständig eigenständig entwickelt und Komponenten entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen so weit wie möglich lokal, aber auch international beschafft werden. Ein wesentlicher Baustein zum dauerhaften Erfolg in Steyr sei laut dem Unternehmen die im Aufbau befindliche Forschungs-und Entwicklungsförderungsgesellschaft.

Keine Kooperation solange Sanktionen gelten

Solange gemeinsame europäische Maßnahmen einen Warenaustausch mit Russland sanktionieren, werde die Kooperation mit dem russischen Automobilkonzern GAZ nicht wie geplant fortgesetzt. Grundsätzlich ändere sich aber nichts am Geschäftsmodell von Steyr Automotive, nämlich Contract Manufacturing einerseits und Entwicklung und Produktion von Nutzfahrzeugen und Bussen der Marke Steyr andererseits.

Nachschubprobleme führen zu Kurzarbeit

Die generelle Verknappung an Ressourcen, wie Rohstoffen und Energie durch das Einstellen von Geschäftsbeziehungen von Europa mit Russland habe für Steyr Automotive dieselben Auswirkungen wie für die gesamte westliche Industrie. Von den aktuell ausbleibenden Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine sei der gesamte MAN-Verbund betroffen. Die Auftragsfertigung im Werk Steyr für MAN müsse deshalb jedenfalls diese und kommende Woche weitgehend ruhen.

Aktuell liegt für das Werk in Steyr, das rund 2.100 Mitarbeiter beschäftigt, eine Kurzarbeitsbewilligung bis Ende Juni vor.

Entwicklung von E-LKWs läuft plangemäß

Die Entwicklung und Produktion der Fahrzeuge der schwedischen Elektro-LKW Volta Trucks laufe hingegen plangemäß und sei weder von den Sanktionen gegen Russland noch von den Lieferschwierigkeiten aus der Ukraine betroffen.