Kommt weiterhin russisches Gas oder nicht – das ist für die Industrie in Oberösterreich aktuell die entscheidende Frage. „Die großen Industriebetriebe machen jetzt Krisenpläne, wenn das Gas nicht kommt – das heißt, was wird dann nicht mehr produziert“, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Doris Hummer.
IV: Zustand für manche Betriebe existenzbedrohend
Noch liefert Russland Gas, aber die Preise sind seit Beginn der kriegerischen Handlungen regelrecht explodiert. „Für manche Betriebe ist das existenzbedrohend, wenn dieser Zustand länger als ein paar Wochen anhält und das ist zu erwarten“, so der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung, Joachim Haindl-Grutsch.
Abgaben auf Elektrizität und Strom senken
Aus der Industrie gibt es Rufe nach Maßnahmen der Bundesregierung, unter anderem nach Steuersenkungen. Auch Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) fordert die Bundesregierung auf zu handeln und die Abgaben auf Elektrizität und Erdgas zu senken: „Das ist etwas, das sowohl Haushalte als auch kleine, mittlere und große Unternehmen sowie die Industrie sofort spüren würden.“ Konkret würde das Unternehmen und Haushalte um rund 900 Millionen Euro entlasten, so Achleitner.
Vieles wird teurer, auch Lebensmittel und Mieten
Die steigenden Preise beim Heizen und an den Tankstellen dürften erst ein Vorgeschmack auf weitere Preissteigerungen sein. Der Wirtschaftsforscher an der Linzer Johannes Kepler Universität, Jochen Güntner, geht davon aus, dass über sämtliche andere Kategorien im Konsumentenpreisindex höhere Preise zu erwarten sind, insbesondere auch bei Lebensmitteln.