Nicht einmal ein Drittel der gesamten Weizenproduktion in Österreich wird für die Nahrungsmittelindustrie verwendet. Bio-Ethanol oder Stärke für die Chemie-Industrie gehören neben Brot und Gebäck, ebenfalls zu den Weizenprodukten.
Preissteigerungen von 30 Prozent innerhalb einer Woche, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, scheinen diesen Weizenmarkt nun aus den Angeln zu heben. Müllerinnen und Müller befinden sich jetzt in der Zwickmühle zwischen Verkäufern, die auf Höchstpreise hoffen und Kunden, die aber Preisstabilität erwarten.
Weizenmühlen in Bedrängnis
Mehr als ein Viertel des weltweiten Weizenbedarfs wird aus der Ukraine und Russland exportiert. Durch den Krieg in der Ukraine gibt es einen groben Ausfall der Produzenten.
„Zurückhaltung bei Verkäufern“
Das sagt Markus Haberfellner, Eigentümer und Geschäftsführer der größten Mühle Oberösterreichs mit Sitz in Grieskirchen: „Diese Informationen über die Preisspekulationen auf den Weltmärkten bekommen natürlich auch die Verkäufer des Weizens mit … und sind natürlich auch daher jetzt zurückhaltend mit der Abgabebereitschaft.“
Das führe zu einem kurzfristigen Versorgungsengpass, „wo keiner verkaufen will und wir möchten einkaufen – das kann kurzfristig zu einem Preisproblem werden“.
Türkei und arabische Staaten stärker betroffen
Besonders die Türkei und arabische Staaten sind vom Lieferausfall existenziell betroffen. Sie suchen jetzt auf anderen Märkten, auch bei uns, nach Ersatz, wodurch der Preis weiter steige, so Experten.
Schon vor diesem Krieg gab es Spekulationen über eine Verteuerung bei Brot und Gebäck um bis zu 15 Prozent. Denn, auch wenn der Rohstoffanteil dabei vergleichsweise gering sei, so kommen bis zum fertigen Produkt noch gestiegene Energie-, Logistik- und Verpackungskosten dazu.