Nehammer Mückstein
APA/TOBIAS STEINMAURER
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Coronavirus

Bis 5. März wird fast alles gelockert

Die Bundesregierung hat am Mittwoch weitere Lockerungsschritte ab dem 19. Februar präsentiert. Die aktuelle epidemiologische Situation lasse dies zu, so die Regierung. Die Pandemie sei aber nicht vorbei.

Ab 5. März werden weitreichende Öffnungsschritte gemacht. Das kündigte die Regierung nach den Beratungen mit den Landeshauptleuten und der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) an. Außer in „höchst vulnerablen Settings“ werden am 5. März alle Maßnahmen aufgehoben, so Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Statement von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP)

Vorbei sei die Pandemie aber nicht, sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Der Zustand sei eher als „Standbymodus“ zu verstehen. Und er könne auch nicht versprechen, dass es künftig wieder Maßnahmen brauchen werde. Die Maskenpflicht bleibt in vielen Bereichen aufrecht. Mehr dazu…

Ab 19. Februar 2022

Umstellung von 2-G auf 3-G:

  • 3-G in Seilbahnen, bei Busreisen und auf Ausflugsschiffen
  • 3-G bei körpernahen Dienstleistungen
  • 3-G in Sportstätten (statt 2G)
  • 3-G bei Veranstaltungen (statt 2G)
  • 3-G als generelle Regel bei der Einreise (ausgenommen Virusvarianten-Gebiete) wird im Laufe der Woche vom 21. Februar eingeführt
  • 3-G bei Fach- und Publikumsmessen
  • In höchst vulnerablen Settings (Alten- und Pflegeheime/Krankenhäuser) bleibt für Besucher 2G+ Voraussetzung, wobei Antigen oder PCR-Tests gültig sind
  • 2,5-G für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern
  • Sperrstunde bleibt bei 24.00 Uhr
  • Weiterhin Verbot von Nachtgastronomie, Stehgastronomie und Barbetrieb; Konsumationsverbot ab 51 Personen
  • 3-G am Arbeitsplatz bleibt bestehen

Ab 5. März

  • Wegfall aller Maßnahmen, außer für höchst vulnerable Settings (Alten- und Pflegeheime/Krankenhäuser: 3G für Mitarbeiter, Dienstleister und Besucher)
  • Öffnung der Nachtgastronomie, Aufhebung des Konsumationsverbots bei Veranstaltungen
  • FFP2-Pflicht in höchst vulnerablen Settings (Alten- und Pflegeheime/Krankenhäuser), in öffentlichen Verkehrsmitteln samt deren Haltestellen und in Kundenbereichen des lebensnotwendigen Handels (Apotheken, Lebensmitteleinzelhandel, Banken, Postgeschäftsstellen, etc.).
    In allen anderen Settings gilt für geschlossene Räume eine FFP2-Empfehlung
  • Präventionskonzepte und COVID-Beauftragten überall beibehalten
  • 3-G als generelle Regel bei der Einreise aus sämtlichen Staaten (ausgenommen Virusvarianten-Gebiete)

Reaktionen aus OÖ

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) begrüßt die Lockerungen. Für ihn sind sie angesichts der momentanen Situation auch gerechtfertigt. Regeln und Einschränkungen sollen demnach nur so lange aufrecht bleiben, wie unbedingt notwendig und das Coronavirus entwickle sich immer mehr zu einer „normalen“ Krankheit, weshalb die Lockerungsschritte auch vertretbar seien, so Stelzer im ORF-Interview.

LH Thomas Stelzer

Die derzeitige Lage lasse umfassende Lockerungen zu, so der LH. Einschränkungen seien nur so lange aufrecht zu halten, wie unbedingt notwendig.

Auch die NEOS sehen die Lockerungsschritte als wichtig – besonders für Kinder, Jugendliche und die Unternehmen. Landeschef Felix Eypeltauer kritisiert allerdings, dass die Bundesregierung und Landeshauptleute es „nach zwei Jahren Pandemie allerdings immer noch nicht schaffen, Maßnahmen vorzulegen, die auch nachvollziehbar sind und diese rechtzeitig anzukündigen.“ Seiner Ansicht nach hätten viele Maßnahmen schon viel früher fallen sollen, so wie etwa die Sperrstunde, heißt es in einer Aussendung.

Felix Eypeltauer NEOS
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NEOS-Landeschef Felix Eypeltauer

Der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger sagt: eine „vorsichtigere Öffnung wäre wünschenswert gewesen“. Die abrupte Kursänderung der Bundesregierung sorge für Irritation und sei seiner Meinung nach kein Grund, die „große Freiheit“ auszurufen. Es sei zu befürchten, dass auch dieser Herbstbeginn kein unbeschwerter wird, so Luger.

Klaus Luger
ORF
Linzer Bürgermeister Klaus Luger