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Wirtschaft

Erlöse für Schweinebauern sinken, Kosten steigen

40 Prozent des Gesamtschweinebestands stammen von oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern. Doch für sie sind die Zeiten turbulent. Seit der Pandemie sind die Erlöse gesunken, die Betriebskosten hingegen steigen. Und auch das Thema Tierwohl steht weiter im Mittelpunkt und kostet.

Der Schweinemarkt ist angespannt, um elf Euro je Mastschwein und zehn Euro je Ferkel ist der Erlös allein im vergangenen Jahr gesunken. Der Basispreis je Kilo Schlachtgewicht liegt derzeit bei 1,30 Euro. Die Betriebskosten, angefangen bei Eiweißfutter- und Düngemitteln, Strom und Maschinen hingegen steigen. Für die rund 5.000 Höfe, auf denen in Oberösterreich Schweine gehalten werden, bedeutet das Verluste, für rund 1.700 Bauern ist Schweinehaltung sogar die Haupteinkommensquelle, so die Landwirtschaftskammer.

Auch heuer wieder Verlustausgleich für Schweinebranche

Deshalb gibt es auch heuer wieder einen Verlustausgleich für die Schweinebranche, er wurde vom Landwirtschaftsministerium für die Monate Dezember 2021 bis Februar 2022 verlängert. Ab April kann der Verlustausgleich online beantragt werden, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich Franz Waldenberger. Schuld an der schlechten Preislage seien laut Waldenberger auch die zuletzt niedrigen Gästezahlen in Gastronomie und Hotellerie durch die Pandemie.

Zusatzaufwand für Tierwohl

Neben Corona ist aber auch das Thema Tierwohl präsenter denn je. Die Schweinebranche sei laut Waldenberger bereit, sich hier weiter zu entwickeln und auf Anforderungen des Marktes und der Konsumenten einzugehen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Zusatzaufwand auch in den Fleischpreisen abgegolten werde, so Waldenberger.

Er weist auch auf die Vorteile einer Mitgliedschaft der Bäuerinnen und Bauern beim „Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten“ hin. Der VLV helfe bei Verhandlungen mit dem Einzelhandel, es sei wichtig, diese bäuerliche Bündelung zu stärken, so Waldenberger.