Eine Ärztin bei der Untersuchung mit einem Stetoskop
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Chronik

Weltkrebstag: Vorsorge kann Leben retten

Wegen der Pandemie geraten andere Erkrankungen – wie Krebs – leicht ins Hintertreffen. Anlässlich des Weltkrebstages am Freitag weist die Ärztekammer OÖ daraufhin, dass etwa ein Drittel der Todesfälle durch eine konsequente Krebsvorsorge und einen vernünftigen Lebensstil vermieden werden könnten.

Rund 42.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Österreich an Krebs, Männer etwas häufiger als Frauen. Krebs ist damit die zweithäufigste Todesursache – nach Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Nicht für die Erkrankten, auch für ihre Angehörigen bedeutet die Diagnose Krebs meist unvorstellbares Leid.

„Vorsorgeuntersuchungen können entscheidend sein“

Doch man könne rechtzeitig etwas gegen diese Erkrankung tun, so Wolfgang Ziegler, Allgemeinmediziner und stellvertretender Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer OÖ. Vor allem die Vorsorgeuntersuchungen würden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Denn dabei könne Krebs im Frühstadium entdeckt, und rechtzeitig Therapiemaßnahmen ergriffen werden.

Und um diese zu bündeln und ständig zu verbessern, sei das Tumorzentrum ins Leben gerufen worden, so Landeshauptmannstellvertreterin Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP). Dieses Zentrum werde stetig erweitert, um Oberösterreich zu einem Vorzeigebeispiel für die Krebsbekämpfung zu machen.

Kepler Uni-Klinikum wird Teil des Tumorzentrums

Auch das Kepler Universitätsklinikum werde nun Teil des Tumorzentrums OÖ. Das Ordensklinikum Linz, das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, und alle Regionalkliniken der OÖ Gesundheitsholding gehören bereits dazu. Derzeit werden laut Haberlander 35.752 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Krebs im Tumorzentrum Oberösterreich behandelt.

„Warnsignale ernst nehmen“

Auch in Zeiten der Pandemie müssten gesundheitliche Warnsignale ernst genommen, dürfe die Vorsorge keinesfalls vernachlässigt werden, so Christine Haberlander. Und Wolfgang Ziegler gibt beim Thema Krebsvorsorge noch folgende Tipps: Nicht rauchen, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, maßvoller Umgang mit Alkohol, und auch mit dem Sonnenbaden sollte man vorsichtig sein.

NEOS OÖ: Vorsorge darf trotz CoV nicht nachrangig werden

Die Krebs-Vorsorge dürfe auch in Zeiten der Covid-Pandemie nicht vernachlässigt werden, so die stellvertretende NEOS-Klubobfrau Julia Bammer. Während der Covid-Pandemie sei die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen rapide zurückgegangen, das sei äußerst besorgniserregend, so Bammer. „Wir müssen diesen Trend gemeinsam umkehren und als Landespolitik unseren Beitrag leisten, denn nicht nur jede Oberösterreicherin und jeder Oberösterreicher, sondern auch das Gesundheitssystem profitiert von einer optimalen Vorsorge“, so Bammer.

Kritik an unterschiedlicher Versorgung

Sie kritisiert zudem die in den Bundesländern unterschiedliche Versorgung. „Es darf nicht von der Postleitzahl abhängen, wie gut die Versorgung im Fall einer Krebsdiagnose ausfällt“, so die stellvertretende NEOS-Klubobfrau.