zwei Schülerinnen am Schreiben
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Chronik

Großer Bedarf an Nachhilfe

Welche Auswirkungen die bald zwei Jahre dauernde Pandemie auf die Schülerinnen und Schüler hatte, das zeigt sich unter anderem in den heimischen Nachhilfeinstituten. Die Nachfrage sei „enorm“, wird unisono berichtet.

Die wochenlangen Phasen des Distanzunterrichts in den vergangenen beiden Jahren haben bei vielen Kindern und Jugendlichen offenbar zu Wissenslücken geführt, die sie ohne Hilfe nicht mehr schließen können.

„Präsenzunterricht kann nicht ersetzt werden“

Der 16-jährige Aaron etwa benötigt Unterstützung in Mathematik: „Wenn man vor dem Laptop sitzt und man die Sachen erklärt bekommt, dann war das unpersönlicher, und die Lehrerinnen konnten nicht so genau auf die Fragen der Schüler eingehen. Man hat schwieriger gelernt und musste sich selbst mehr beibringen.“

Die Leiterin eines Nachhilfeinstituts im Linzer Zentrum, Klaudia Klarner, hört derzeit oft solche Erzählungen: „Man kann den Präsenzunterricht nicht durch Distance Learning abdecken. Die Kinder schalten dabei schneller ab und Konzentrationsschwierigkeiten treten auf.“

„Auffällig viele Volksschulkinder brauchen Nachhilfe“

Der Leiter eines Nachhilfeinstituts in Linz-Urfahr, Alois Huch, nimmt derzeit fast im Minutentakt Anrufe entgegen – die Nachfrage sei groß wie nie: „Was auffällt ist, dass sehr viele Eltern mit ihren Volksschulkindern zu uns kommen. Das haben wir zwar auch schon zu einem geringen Teil vor der Pandemie gehabt, aber das ist in den letzten eineinhalb bis zwei Jahren deutlich mehr geworden, ebenso Kinder aus der beginnenden Unterstufe.“

37 Prozent aller Schüler nahmen Nachhilfe in Anspruch

Laut Arbeiterkammer haben im vergangenen Jahr 37 Prozent der Schülerinnen und Schüler Nachhilfe in Anspruch genommen – zehn Prozent mehr als noch im Jahr davor. Am häufigsten wird Nachhilfe übrigens in Mathematik benötigt. Zumindest das ist auch in Pandemiezeiten gleichgeblieben.