Nach der Landtagswahl im Herbst und dem bescheidenen Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten hat die SPÖ Oberösterreich begonnen, das Wahlergebnis und die Positionierung der Partei von externen Fachleuten analysieren zu lassen. Das Ergebnis lautet grob gesprochen: die Gewerkschaften haben zu viel Macht innerhalb der Partei, die SPÖ habe kein eigenständiges Profil mehr und sei bei vielen Themen nicht mehr in der Mitte der Gesellschaft. Mehr dazu: SPÖ OÖ will kantiger werden (ooe.ORF.at).
Diese Analyse teilt Luger in weiten Bereichen. Die Sozialdemokratie in Oberösterreich sei nicht überall in der Mitte der Gesellschaft, so Luger. Es habe sich auch gezeigt, dass die sehr ideologisch besetzten Themen im Wahlkampf, die Menschen, nicht von der SPÖ überzeugt haben. Es sei auch analysiert worden, dass nicht überall das richtige personelle Angebot, in der richtigen politischen Konstituierung vorhanden gewesen sei.
Im Wahlkampf der SPÖ haben laut Luger wichtige Themen gefehlt. Er nennt als Beispiele, etwa wie das Industriebundesland Nummer 1 gehalten und gleichzeitig mit dem Klimaschutz verbunden werde könne oder wie es mit dem Zusammenhalt in dieser Gesellschaft weitergehe.
„Kalliauer hat Partei gerettet“
Die Ansicht, dass die Gewerkschaften zu viel Einfluss haben, teilt Luger nicht. Im Gegenteil: die sozialdemokratischen Gewerkschafter seien ein integraler und wichtiger Bestandteil der SPÖ. Er verweist darauf, dass der Gewerkschaftschef der Sozialdemokraten, Johann Kalliauer die Partei gerettet habe.
Wenn die SPÖ jetzt die Chance nutze, glaubt Luger daran, dass es 2027 besser werde. Sollte man diese Chance nicht nutzen, könnte das für die Sozialdemokratie völlig fatal enden, so der SPÖ-Chef.