Die Mietpreise in Oberösterreich in Toplagen sind zuletzt durchschnittlich um 1,8 Prozent gestiegen, auch im kommenden Jahr erwarte man eine rund zweiprozentige Preissteigerung. Diese Zahlen stammen von Remax, dem größten heimischen Immobilen Vermittler, der sie am Mittwoch bei seiner Bilanzpressekonferenz präsentiert hat.
Ausweichen in günstigere Umlandgemeinden
Demgegenüber stehen enorme Preisanstiege bei Eigentum: Einfamilienhäuser haben in Österreich im letzten Jahr um 7,5 Prozent zugelegt, Baugrundstücke gar um 10,2 Prozent, Remax Geschäftsführer Berhard Reikerstorfer sagt: „Fakt ist: Wenn man keine finanziellen Reserven im Hintergrund hat, ist es sicher deutlich schwieriger. Das heißt, man muss sehr häufig in die Umlandgemeinden, wo es deutlich günstiger ist, ausweichen.“
Immobilientrends 2022
Die Kosten für Wohnen sind in den letzten Jahren bereits deutlich gestiegen und auch heuer geht es mit den Preisen weiter nach oben.
Angebot sinkt immer weiter
Die Preissteigerung sei damit zu erklären, weil das Angebot immer weiter sinkt. Verkäufer würden die Preisentwicklung abwarten, umgekehrt steige der Bedarf. Neu bauen wird aber wegen der gestiegenen Baukosten ebenfalls teurer, so Reikerstorfer: „Auf der einen Seite gibt es zu wenige Baugrundstücke für Jungfamilien. Auf der anderen Seite haben die Jungfamilien mit steigenden Baukosten zu kämpfen. Diese sind im Jahresvergleich teils um bis zu 20 Prozent und mehr gestiegen. Das führt dazu, dass sich viele dazu entscheiden, eine gebrauchte Immobilie zu suchen.“
„Ohne Erbe wird es schwierig“
Weil auch die Vergabekriterien für Kredite immer strenger werden, wie kürzere Rückzahlungszeiträume und mehr Eigenmittel, werden sich nur mehr junge Familien mit einem satten Erbe solche Finanzierungen leisten können. Viele werden sich wohl mit Mietwohnungen abfinden müssen.
Karin Wagner (OeNB) zum Thema Wohnen
Karin Wagner von der Nationalbank spricht im Studio über steigende Immobilienpreise.