Das Atomkraftwerk Dukovany in Tschechien
Politik

Kritik an EU-Atomplänen

Für Aufsehen haben dieser Tage Pläne der EU gesorgt Atomkraft unter bestimmten Voraussetzungen als umweltfreundlich einzustufen. Das stößt unter Energie-Experten in Oberösterreich auf heftige Kritik.

Atomkraftwerke wie etwa Temelin als umweltfreundliche Energieproduzenten – Eine Vorstellung, die beim Verein „Atomstopp-Atomkraftfrei leben“ gar nicht gut ankommt, so Geschäftsführerin Gabriele Schweiger: „Der heilige Zorn könnte einen packen, denn das ist ein absoluter Rückschritt gegenüber dem, wo wir schon mal waren oder wo wir eigentlich hinwollen.“ Denn zuletzt haben einige Länder den Atomausstieg angekündigt, Deutschland hat Werke mit dem Jahreswechsel abgedreht.

56 Atomkraftwerke in Frankreich

Aufwind bekommt die Atomkraft jetzt aber von Frankreich. Dort stehen 56 Atomkraftwerke, mehr als in den weiteren EU-Ländern zusammen. Die Franzosen unter Präsident Emmanuel Macron haben den EU-Ratsvorsitz mit der Ansage übernommen, die EU plane, die Kernenergie ins Energiewendeprogramm aufzunehmen.

Die EU-Kommission zeigte sich zu Macrons Plänen nicht abgeneigt, die Atomkraft unter bestimmten Voraussetzungen als umweltfreundlich einzustufen. Schweiger: „Macron geht’s in Wahrheit nur um diese Flotte, die in die Jahre kommt und die jetzt ‚aufgepimpt‘ werden muss, und das um teures Geld. Und genau dieses Geld möchte er kanalisieren und ins Land schaffen.“

„Tschernobyl und Fukushima sprechen für sich“

Auch, wenn Atomkraftwerke kein schädliches CO2 ausstoßen, sprechen die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima laut den Gegnern für sich. Außerdem sei unklar was mit dem radioaktiven Atommüll passieren soll. Österreich möchte gegen die EU-Pläne klagen, wird aber wohl viele Verbündete brauchen, um sich durchsetzen zu können.