Polizeiauto
APA/ERWIN SCHERIAU
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Coronavirus

Rückkehr pensionierter Polizisten möglich

In Oberösterreich könnten pensionierte Polizistinnen und Polizisten aus dem Ruhestand zurückgeholt werden, um bei den Kontrollen der CoV-Maßnahmen zu helfen. Angeschrieben werden nur Polizisten, die noch unter 70 Jahre alt sind.

Die Polizei kommt in Oberösterreich an ihre Grenzen was die Kontrolle der CoV-Regeln betrifft. Salzburg etwa wird die geltende 2-G-Regel im Handel schärfer kontrollieren. Um so ein Modell auch in Oberösterreich umsetzen zu können, braucht es mehr Personal, stellt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Dienstagabend in der Sendung Oberösterreich heute fest. Es werde bereits vorbereitet, pensionierte Polizisten und Polizistinnen aus dem Ruhestand zurückzuholen.

Auf freiwilliger Basis könnten die früheren Beamtinnen und Beamten die Gesundheitsbehörden bei den Kontrollen der CoV-Maßnahmen unterstützen. Denn aktuell sei die Polizei schon stark gefordert. Zuletzt wurde vom Landespolizeikommando durch Kontrollen und Einsätze bei Demonstrationen von einem enormen Personalaufwand gesprochen. Stelzer rief die Bevölkerung Dienstagabend einmal mehr auf, sich an die CoV-Regeln zu halten.

Keine Aufnahme im aktiven Polizeidienst

Laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl würden die ehemaligen Polizistinnen und Polizisten für die Gesundheitsbehörden arbeiten und natürlich nicht in den aktiven Polizeidienst aufgenommen. Pilsl habe sich mit dem Landeshauptmann geeinigt, das Modell zu prüfen. Eine Krisensituation, wie sie im Jänner drohe, mache es notwendig alle Kräfte zu bündeln. Wenn pensionierte Polizistinnen und Polizisten helfen können, wäre das bei den Kontrollen draußen eine große Unterstützung.

Es sollen nur jene angeschrieben werden, die im Außendienst tätig waren und nicht älter als 70 Jahre alt sind. Das Land werde für sie eine Servicestelle einrichten, die Abwicklung erfolge über die Gesundheitsbehörden. Details würden gerade ausgearbeitet, so Pilsl, der auf einen regen Rücklauf hofft. Polizist sie „kein Beruf, sondern eine Berufung“ und manche würden in der aktuellen Situation auch im Ruhestand noch „mitfiebern“.

SPÖ: „Krisenmanagement gescheitert“

Dass jetzt „Polizeipensionisten als Corona-Sherrifs“ (sic!) auftreten sollen, kritisiert die SPÖ am Mittwoch. Landesparteichefin Birgit Gerstorfer sieht ein „unprofessionelles Herumrudern“ des Landeshauptmannes. Wirksame 2-G-Kontrollen seien offenbar gescheitert, dabei sei von Impfpflicht-Kontrollen ab Februar noch gar keine Rede. Eine Handvoll pensionierter Polizisten würden Oberösterreich nicht aus der Krise holen. Die SPÖ fordert erneut ein unabhängiges Krisenmanagement.