Coronavirus

Wünsche-Christbaum vor Landhaus aufgestellt

Einen Christbaum mit Wünschen und Forderungen an die Politik haben Beschäftigte von Spitäler und Heimen am Montag vor dem Landhaus aufgestellt. Auf den Wunschzetteln stehen u.a. personelle Aufstockung, bessere Arbeitsbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten.

In der Vorwoche hat das Krankenhauspersonal einen „Hilferuf“ in Form von Standkundgebungen abgesetzt. Denn nach fast zwei Jahren Pandemie sei die Erschöpfung überall spürbar. Dabei wurden die Wünsche der Beschäftigten auf Kärtchen geschrieben.

Christbaum mit Wunschzetteln von Pflege- und Krankenhauspersonal vor dem Landhaus
TEAMFOTOKERSCHI

Sie zieren nun einen Christbaum, der am Montag im doppelten Sinne vor dem Linzer Landhaus aufgestellt wurde. Unterstützung bei der Aktion kam von Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl, vida-Landesvorsitzendem Helmut Woisetschläger und Younion-Landesvorsitzendem Christian Jedinger sowie SPÖ-Chefin Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Slogans auf Pappfiguren

„Unser Einsatz ist mehr wert“ oder Rechenbeispiele wie „Mit 50 MEHR Reinigungskräften müsste ich nicht auch noch putzen“ war auf Pappfiguren zu lesen, die ebenfalls vor dem Landhaus platziert wurden.

Helmut Freudenthaler vom Betriebsrat des Kepler Uniklinikums zeigte sich enttäuscht, dass weder Landeshauptmann Thomas Stelzer noch Gesundheitsreferentin LHStv. Christine Haberlander Baum und Forderungen persönlich entgegennahmen. Gekommen sei hingegen der neue Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (alle ÖVP). Dieser habe zwar Gesprächsbereitschaft gezeigt, „aber er ist weder für die Spitäler noch für die Finanzen zuständig“, so Freudenthaler.

„Nehmen Anliegen sehr ernst“

„Alle Verantwortungsträger in Oberösterreich nehmen die Anliegen der Belegschaft sehr ernst“, betonte Hattmannsdorfer in einer Stellungnahme am Nachmittag. Daher sei er „als für den Pflegebereich zuständiger Landesrat stellvertretend vor Ort“ gewesen. Man sei ständig bestrebt sind, die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte zu verbessern, verwies er auf ein „Pflegepaket aus dem heurigen Jahr im Volumen von rund 34 Millionen Euro“.

Hattmannsdorfers Vorgängerin als Soziallandesrätin, Gerstorfer (SPÖ), kritisierte in einer Aussendung hingegen, dass sich Stelzer „wieder einmal versteckt“ habe. Es sei seit Jahren bekannt, dass sich die Situation im Gesundheits- und Pflegebereich immer mehr zuspitze, forderte sie gemeinsam mit der oö. SPÖ-Pflegesprecherin Gabriele Knauseder einen „Wandel im System. Mehr Personal, mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen“.