Mensa der Johannes Kepler Universität
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Bildung

Rund 614 Millionen Euro für JKU

Die Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) hat für die Jahre 2022 bis 2024 ein Budget von 614,4 Millionen Euro und damit 92,3 Mio. mehr als in der Vorperiode erhalten. Schwerpunkte sind etwa der Ausbau der Medizinischen Fakultät und die Gründung des Linz Institute for Transformative Change (LIFT_C).

Die Universitäten verhandeln alle drei Jahre ihr Budget für einen jeweils dreijährigen Zeitraum. Dazu werden öffentlich-rechtliche Verträge mit dem Bund abgeschlossen, die sogenannten Leistungsvereinbarungen. Mit diesen wird das Gesamtbudget der Unis (für 2022-2024 insgesamt 12,3 Mrd. Euro) auf die einzelnen Einrichtungen verteilt bzw. festgelegt, was mit diesem Geld passieren soll.

OÖ-heute Beitrag

Zukunft der JKU 2022 bis 2024

Zehn Mio. Euro für LIFT_C

Das mit zehn Mio. Euro finanzierte LIFT_C verstehe sich als gesamtuniversitäres Institut, in dem komplexe Themen in wissenschaftlicher Interaktion behandelt werden. „Die Steigerung der Impfbereitschaft wäre ein wunderbarer Fall dafür“, erläuterte Rektor Lukas das Prinzip in einer Online-Pressekonferenz.

Medizinische Fakultät, Sozialwissenschaft, Marketing und schließlich Rechtswissenschaften könnten dieses Thema an der JKU erörtern. Die Komplexität als Phänomen fordere die Wissenschaft, alle Perspektiven in einer Gesamtschau zu beurteilen und nicht Einzelpräsentationen der verschiedenen Disziplinen vorzustellen.

Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft

Im Hinblick auf Pandemie und Klimakrise sei „neben all den wissenschaftlichen Errungenschaften auch eine Änderung des Verhaltens notwendig“, so Lukas. Um das in einem demokratischen Diskurs auszuhandeln, brauche es einen neuen niederschwelligen Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft – „Schlagwort: Citizen science“. Wesentliches Thema des neuen Instituts wird der notwendige Wandel im Gesundheitssystem.

Der Rektor sieht auch ein hohes Synergiepotenzial mit der geplanten TU für Digitalisierung und digitale Transformation, denn die Fragen dieser Bereiche seien auch wesentliche Akzeptanzfragen, wie man etwa bei der „Stopp-Corona-App“ gesehen habe. Bezüglich des „sportlichen“ Zeitplans mit Start im Herbst 2023 betonte Lukas einmal mehr, dass die Einhaltung wesentlich vom Standort abhänge und es große Synergien mit der JKU gebe.

Budget fließt großteils in Personal- und Sachkosten

Das Budget der JKU – ohne Medizinische Fakultät – erhöhte sich um 45,7 Mio. Euro auf 477,8 Mio., erläuterte Vizerektorin Christiane Tusek. Der Großteil fließe in die Valorisierung von Personal und Sachkosten. Das Budget der Medizinischen Fakultät sei bis 2028 ausverhandelt, aus dem Med-Impuls des Bundes, um die Forschung und Ausbildung in Österreich zu forcieren, holte man jedoch 16,8 Mio. Euro zusätzlich nach Linz.

Damit werden bis 2025/26 in Linz 30 neue Plätze für Erstsemestrige in der Humanmedizin geschaffen, erläuterte Vizerektorin Elgin Drda. Außerdem gibt es drei zusätzliche Professuren in Linz, für klinische Infektiologie, Versorgungsforschung mit Schwerpunkt Geschlechtermedizin und für Medizinische Systembiologie. Weiters sind ein Stipendium für ein Famulaturpraktikum in einer Ordination und das Wahlfach Allgemeinmedizin im Masterstudium geplant.

Frauenanteil soll sich erhöhen

Die JKU habe „noch Luft nach oben, wie alle österreichischen Universitäten, bei der Diversität“, meinte Lukas. Er kündigte an, dass man sich bemühe, alle neu geschaffenen Stellen, etwa zehn, als Frauenstellen zu widmen. Auch das Institut Integriert Studieren, das beeinträchtige Studierende unterstützt, werde in den kommenden drei Jahren besonders gefördert, ebenso die heuer gegründete Kurt Rothschild School of Economics and Statistics und die geplante Linz School of Social Sciences and Humanities.

Die Leistungsvereinbarung mit dem Bund sei als eine der letzten vorigen Freitag abgeschlossen worden. Lukas „würde es wundern, wenn die JKU nicht im oberen Drittel wäre“, verglichen mit den anderen Universitäten.