Kurz bei Pressekonferenz
APA/Herbert Neubauer
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Politik

Reaktionen auf Kurz-Rückzug

Der stellvertretende ÖVP-Bundesparteiobmann Thomas Stelzer sagt zum Rückzug von Sebastian Kurz am Donnerstag, er könne den Schritt menschlich und auch politisch sehr gut nachvollziehen. Verständnis kommt auch von Grünen, mahnende Worte von der SPÖ.

Stelzer sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Ich danke ihm für das Viele, das er für die Republik, aber auch für die ÖVP geleistet hat. Ich kann aber den Schritt menschlich und auch politisch sehr gut nachvollziehen. Er hat es für sich selber so entschieden. Ich glaube auch, wenn eine politische Persönlichkeit an der Spitze einer Partei und einer Regierung nicht zu 100 Prozent davon überzeugt ist, das tun zu wollen, kann man es auch nicht weitermachen. Insofern ist der Schritt aus seiner Sicht auch richtig gesetzt.“

Landeshauptmann Stelzer zum Kurz-Rücktritt

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) respektiert den Rückzug von Sebastian Kurz und kann diesen auch nachvollziehen. Er geht zudem auf die Zukunft der Volkspartei ein.

„Bereits aktiver Austausch der Ländervertreter“

Auf die Frage, wie es an der Parteispitze der ÖVP weitergehen werde, sagte Stelzer: „Gerade wir Ländervertreter sind schon in einem regen und aktiven Austausch, weil es jetzt darum geht, dass die ÖVP weiterhin den Anspruch hat, Hauptverantwortung in Österreich zu tragen, auch den Bundeskanzler zu stellen. Aber jetzt schon einen Namen zu nennen, wäre aus meiner Sicht zu früh.“ Und zu Gerüchten, wonach Karl Nehammer auch Bundeskanzler werden könnte, sagte Stelzer: Wenn es einen neuen Kanzler geben sollte, dann müsste der auch die Chance haben, sein Team neu aufzustellen.

Gerstorfer: „Chance auf Neustart in Oberösterreich“

Oberösterreichs SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer kommentiert den Rückzug von Kurz heute so: Er habe endlich aufgegeben, das sei ein wichtiger Schritt für die heimische Demokratie. Mit einem Wechsel an der Spitze der ÖVP sei aber noch nicht das Ende dieses Stils garantiert. Der Rücktritt ermögliche allerdings die Chance auf einen Neustart auch in Oberösterreich. Landeshauptmann Stelzer forderte Gerstorfer auf, „das Zickzack-Krisenmanagement und den türkisen Machtrausch auch in Oberösterreich zu beenden“. Bei einem Wahlergebnis von knapp 38 Prozent habe die ÖVP nämlich Kontrolle über 90 Prozent des Budgets, kritisierte Gerstorfer.

Kaineder: „Logischer nächster Schritt“

Bei den Grünen in Oberösterreich stößt der Rücktritt auf Verständnis. Der heutige Abschied sei nach dem Zurücklegen der Kanzlerschaft der logische nächste Schritt gewesen, so der grüne Landessprecher Stefan Kaineder. Für ihn steht eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der ÖVP nicht in Frage. Kaineder betont am Donnerstag die „erfolgreiche gemeinsame Regierungsarbeit“ der türkis-grünen Bundesregierung. Mehr denn je würden die Grünen jetzt mit großer Verantwortung ihre Rolle wahrnehmen.