Wirtschaft

Arbeitsmarkt von Lockdown unberührt

Der aktuelle Lockdown wirkt sich noch nicht am heimischen Arbeitsmarkt aus, heißt es heute vom Arbeitsmarktservice Oberösterreich. Die Zahl der Arbeitslosen ist momentan sogar niedriger als vor der Krise.

Knapp 30.000 Menschen suchen derzeit in Oberösterreich einen Job. Für Betroffene ist es ein schwacher Trost, dass das sogar weniger sind als noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im November 2019 waren etwas mehr als 2.500 Menschen mehr ohne Beschäftigung. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es Ende November in allen Bundesländern einen Rückgang bei der Arbeitslosigkeit. Oberösterreich liegt hier auf dem dritten Platz mit einem Minus von 22,5 Prozent.

Arbeitslose in den Bundesländern November 2021
APA

„Betriebe warten ab“

Laut dem oberösterreichischen Arbeitsmarktservice sind bisher 500 Kurzarbeitsanträge gestellt worden. AMS-Österreich-Chef Johannes Kopf sagt, es gebe offenbar etliche Betriebe, die bei Kurzarbeit und Kündigungen noch abwarten. Viele Betriebe würden versuchen, den Lockdown mit Urlaubs-Abbau zu überbrücken. Sollte er nur kurz dauern, dann könnte auch die Arbeitslosenquote niedrig bleiben. Oberösterreich hat mit 4,1 Prozent die niedrigste im Bundesländervergleich.

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, beide ÖVP, sehen den Arbeitsmarkt weitgehend stabil. Die Corona-Kurzarbeit sei eine wichtige Unterstützung für besonders betroffene Betriebe. Mit Aus- und Weiterbildungs-Maßnahmen sollen möglichst viele Menschen in Beschäftigung gebracht werden.

Angespannte Adventzeit

SPÖ-Vorsitzende Birgit Gerstorfer sagt, die oberösterreichische Wirtschaft könne den „Stelzer-Lockdown“ bisweilen noch abfedern, wie die aktuellen AMS-Zahlen zeigen. Das türkise Missmanagement in Bund und Land bringe vielen Familien heuer aber wieder eine angespannte Adventzeit und lege vielen tausenden Familien Arbeitslosigkeit unter den Christbaum.

Die Grüne Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz ergänzt, der Aufwärtstrend sei nur zu halten, wenn das Land nicht von einem Lockdown in den nächsten stolpere und die Impfquote endlich dort sei, wo sie hingehöre. Man habe die Corona-Folgen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt bereits drastisch erlebt.