Traktor mit einer Scheibenegge beim „Stoppelsturz“ auf einem Getreidefeld
APA/HARALD SCHNEIDER
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Wirtschaft

Teuerungswelle belastet Bauern

Lieferschwierigkeiten und steigende Rohstoffpreise belasten nicht nur Industrie und verarbeitende Wirtschaft, sondern zunehmend auch die Landwirtschaft. Denn, obwohl sie selbst Rohstoffe erzeugen, profitieren Landwirte nicht von den steigenden Preisen.

Und zwar deshalb, weil die Preissteigerungen für ihre Betriebsmittel noch höher ausfallen, beklagt die Landwirtschaftskammer. Da steigen endlich die Preise für Agrarrohstoffe, wie Weizen, Raps oder Mais, dennoch können die Bauern kaum davon profitieren, weil unter anderem zugleich auch die Kosten für Diesel, Maschinen und Baustoffe massiv gestiegen sind, sagt Helmut Feizlmayr, Leiter der Abteilung Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer OÖ.

Betriebsmittel- und Futterkosten ebenfalls gestiegen

Feizlmayr erklärt, dass etwa für Landwirte, die Tiere halten und Futter zukaufen müssen, ja ebenfalls die Preise gestiegen seien. Und zum anderen stelle es auch ein großes Problem dar, dass die Betriebsmittelkosten für Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Saatgut derzeit alle extrem steigen.

Traktor sprüht auf Feld
pixabay/hpgruesen
Die Preise für Pflanzenschutzmittel und Dünger haben ordentlich angezogen.

Hoher Gaspreis beeinträchtigt Düngerproduktion

Doch selbst wenn man bereit ist die hohen Preise zu zahlen, so bedeutet das noch lange nicht, dass auch alles rechtzeitig verfügbar ist, beklagt Feizlmayr und nennt als Beispiel Düngemittel. So habe sich der Gaspreis etwa im letzten Jahr verfünffacht und weil, um Stickstoffdünger herzustellen, zu 70 Prozent Gasenergie verwendet wird, habe das den Effekt, dass viele Stickstoff-Fabriken in Europa ihre Produktion gedrosselt haben. Damit seien die Düngemittel dann nicht in der Menge verfügbar, wie es für das Frühjahr nötig wäre.

Konsumenten in ärmeren Ländern stärker betroffen

Rohstoffpreissteigerungen würden sich in reichen Ländern wie bei uns kaum auf Konsumentenpreise niederschlagen, heißt es von der Landwirtschaftskammer am Beispiel einer Semmel. Hier sei Getreide im Wert von einem Cent enthalten, 25 Prozent teureres Getreide bedeute also gerade einmal ein Viertel Cent Preissteigerung. In ärmeren Ländern sei dieses Verhältnis aber deutlicher, weshalb dort Lebensmittelpreise schon heuer um bis zu 30 Prozent gestiegen sind.