Wirtschaft

WK OÖ will Hilfe ohne Branchendifferenzierung

Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer hat unmittelbar vor Beginn des vierten Lockdowns gefordert, dass bei den staatlichen Unterstützungen nicht mehr zwischen „direkt und indirekt betroffenen Branchen“ unterschieden werden solle.

Nur mehr die „tatsächliche Betroffenheit“ müsste ausschlaggebend sein, meinte sie am Freitag in Linz. Als Beispiel nannte sie Taxiunternehmen, die zwar im Lockdown weiter ihre Dienste anbieten dürfen, aber die Nachfrage nach Taxifahrten kaum vorhanden sei. Außerdem müsse die Kurzarbeit rückwirkend ab November beantragt werden können. Auch wenn für Hummer der Lockdown „alternativlos ist“, um Leben und das Gesundheitssystem zu retten, sei er für viele Branchen „eine Katastrophe“. Oberösterreichs AK-Präsident Johann Kalliauer appellierte an die Arbeitgeber, vom Angebot der Kurzarbeit Gebrauch zu machen und auf Kündigungen zu verzichten.

„Vollbremsung“

Die jetzige „Vollbremsung“ könne es ermöglichen, dass noch ein „Weihnachtsgeschäft zustande kommt und die Wintersaison für Tourismus stattfindet“, meinte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). Wie in den vorangegangenen Lockdowns würden die Förderungen des Bundes und die ergänzenden vom Land beibehalten bzw. wieder eingeführt, stellte er klar. So werde etwa die oö. Förderaktion „Digital-Starter“ 2022 nochmals erhöht – auf sieben Mio. Euro.

Die Spitzen von Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer sowie dem Landesrat und IV-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch hatten in der Pressekonferenz „einen Schulterschluss des Wirtschaftsstandorts OÖ“ hervorgestrichen. Denn auch wenn die produzierenden Betriebe offenhalten könnten, müsse der „gesamte Wirtschaftskreislauf am Laufen gehalten werden“, so der gemeinsame Tenor.